Das Trump-Chaos: Schweizer Franken und Hausbesitzer nicht sicher

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Trump's Zöllsankündigungen gegen Kanada und Mexiko lösen Chaos und Unsicherheit auf den Finanzmärkten aus. Der Schweizer Franken, traditionell ein sicherer Hafen, verliert an Attraktivität. Auch Schweizer Hausbesitzer sind von Trumps Politik nicht gefeit, da sie zu steigenden Zinsen führen könnte.

Donald Trump Zölle gegen Kanada und Mexiko angekündigt – und «spektakuläre Ergebnisse» versprochen. Spektakulär war dann das Chaos. Die Börsen bebten. In Mexiko drohte Staatschefin Claudia Sheinbaum mit Vergeltung. In Kanada rief Justin Trudeau zum Boykott von US-Waren auf. Im fernen Polen fand Donald Tusk alles «unnötig und dumm». Trump machte kehrt. Setzte alles für einen Monat aus.

«Was zum Teufel ist gerade passiert?», fragte ein Ökonom und ein anderer antwortete: «Das Trump-Chaos hat begonnen.»\«Keiner der Gauner wurde zur Rechenschaft gezogen» In Bannons wütender Erzählung geht mit Trumps Wiederwahl eine Bombe hoch, deren Lunte lange vorher gezündet wurde. George W. Bush war Präsident («der Dümmste in unserer Geschichte»), als 2007 das von den Banken errichtete Kartenhaus zusammenbrach und die Welt in eine Finanzkrise stürzte – es begann «einer der grössten Skandale unserer Geschichte». Einige Banken fielen, alle wankten, ehe der Staat sie rettete. Die kleinen Leute hätten diese Hilfe bezahlt, selbst keine erhalten und oft ihr Haus verloren – an Banken. Bannon schimpft: «Keiner der Gauner, die dafür verantwortlich waren, wurde zur Rechenschaft gezogen. Ich meine Anwälte, Wirtschaftsprüfer, die gesamte Elite.» Wenn Trump hohe Zölle erhebt, findet dies Bannon darum überhaupt nicht «unnötig und dumm». Es gehört zu seiner populistischen Revolution. Das Handelssystem ist für ihn Teil einer ungerechten Nachkriegsordnung. Den kleinen Leuten bringe diese Ordnung nichts, sagt Bannon. Sie würden dafür aber mit ihren Steuern zahlen, mit ihren Söhnen und Töchtern im Militärdienst, die am Suezkanal oder am Hindukusch für Frieden sorgen. In Trump sieht Bannon «das imperfekte Instrument», um all dem ein Ende zu setzen.Doch Bannon und seine populistische «Armee» müssen um Trumps Gunst kämpfen. Ihre Gegner sind die Konservativen, die Bannon als Feiglinge und Schlimmeres beschimpft und für die Trumps Zölle laut ihrem Megafon «Wall Street Journal» die «dümmsten in der Geschichte» sind. Und Gegner hat Bannon auch in Milliardären wie Elon Musk oder Jeff Bezos, die er noch schlimmer beschimpft. Vor allem Musk ist für Bannon ein «Rassist», ein «wahrhaft Böser», ein «tech-feudaler Oligarch». Er wolle die Arbeiter- und Mittelschicht mithilfe von Technologie knechten. Um Handel und Zölle zanken sich also drei Gruppen: Populisten, Konservative und Oligarchen. Alle prügeln auf alle ein. Trump wird von seinem Thron zuschauen, gelegentlich einem Oligarchen erlauben, den Staub davor aufzulecken und mal auf diese, mal auf die andere Gruppe hören.Es wird deshalb weiter wild zu und her gehen in der Handelspolitik. Alles kann jederzeit passieren oder gar nichts. Sicher ist nur die Unsicherheit. Und das allein wird Schaden anrichten. Wer will schon sein Geld investieren, wenn jederzeit Bannons Populisten sich doch durchsetzen oder Trumps Showkämpfe ausser Kontrolle geraten können? Unsichere Zeiten treiben die Investoren in Zufluchtsorte – und was könnte sicherer sein als der Schweizer Franken, der «sichere Hafen». So war das in der Finanzkrise, als der Franken zu Euro stark aufwertete. So war das auch in der Eurokrise und etwas weniger stark während der Coronapandemie und des Ukrainekrieges. Aber dieses Mal nicht. «Die Rolle des sicheren Hafens spielt im aktuellen Umfeld keine Rolle», sagt Karsten Junius, Chefökonom der Bank J. Safra Sarasin. Denn die Schweiz könne genauso gut wie die Europäische Union (EU) von Trump mit Zöllen belegt werden. Zudem ist sie «verwundbarer». Die Schweiz hat nur einen kleinen Heimmarkt, die EU einen riesigen und damit viel mehr Verhandlungsmacht. Allein der Mythos vom sicheren Hafen genügt also nicht. Die Finanzmärkte schauen genau hin, wie ein Land aufgestellt ist und sich das Trump-Chaos auswirken könnte. Wobei der Franken deshalb nicht schwächer werden muss – aber er wertet sich nicht wie in früheren Krisen auf. Die Investoren flüchten nicht in den Franken, denn sie wissen: Vor Trump ist auch dieser Hafen nicht sicher.Und auch Schweizer Hausbesitzende sind vor Trump nicht sicher. Hört man dem fluchenden Bannon zu, wird klar: Trumps Politik wird global zu steigenden Zinsen führen, auch in der Schweiz. Natürlich wirken noch andere Kräfte, sodass die Schweizer Zinsen auch weiter sinken könnten – aber es gibt einen Trump-Effekt und der drückt die Zinsen hoch. Denn, so Bannon, hinter dem Gezerre um die Zölle stehe ein anderes Gezerre – um die Staatsfinanzen. Bannon will den Oligarchen und Konservativen, wie er sagt, eine Pistole auf die Brust setzen. Sie sollen ihre Lobbyisten abziehen und so den Weg frei machen für radikales Sparen – zuallererst am «obszönen Verteidigungshaushalt». In Bannons Vorstellung müssten sie dann in Trumps Koalition nicht mehr aufeinander einprügeln. Alle bekämen ihre Wünsche erfüllt. Seine «kleinen Leute» kriegten tiefere Steuer

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