Eine neue Umfrage der UBS zeigt, dass Schweizer Unternehmen den Franken im Jahr 2025 stärker als Ökonomen prognostizieren. Die Firmen sehen den Euro bei 92 Rappen und den Dollar bei 85 Rappen. Die Studie spiegelt auch die Einschätzung der Unternehmen gegenüber geopolitischen Risiken wider.
Im Jahr 2025 erwartet der Schweizer Franken eine stärkere Position als von Experten prognostiziert. Während die Unternehmen den Euro in zwölf Monaten bei 92 Rappen sehen, erwarten Ökonomen beispielsweise einen höheren Wert. Besonders deutlich ist die Abweichung beim Dollar- Franken -Paar. Die Unternehmen glauben, dass der Dollar Ende 2025 bei 85 Rappen notiert. Zum Vergleich: Die Experten sehen den Dollar deutlich höher.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage der Schweizer Grossbank UBS unter 400 Schweizer Unternehmen, die im Herbst durchgeführt und am Dienstag vorgestellt wurde. In der Prognose eines festeren Frankens spiegeln sich mitunter geopolitische Risiken, welche die Firmen als besonders relevant erachten. Dass die Unternehmen ferner zu anderen Schlüssen gelangt sind und einen stärkeren Franken sehen als die Ökonomen, muss nicht gegen sie sprechen. Denn in den vergangenen Jahren haben die Firmen die Aufwertung des Franken nicht selten unterschätzt. Beispielsweise gingen sie 2022 von 1,05 bis 1,10 Franken je Euro aus. Der tatsächliche Wechselkurs lag dann aber unter der Parität. Ein ähnliches Bild zeigte sich 2023 für das Dollar-Franken-Paar. Die befragten Firmen sahen den Greenback zwischen 95 Rappen und einem Franken. Tatsächlich lag er aber knapp unter 85 Rappen. Für das kommende Jahr gibt es allerdings Hinweise auf einen stärkeren - nicht einen schwächeren - Dollar. So förderte eine Bloomberg-Auswertung eine bullische Haltung von Investoren und Analysten zum Greenback zutage. Dieser werde voraussichtlich weiter steigen, entweder aufgrund von Zuflüssen in sichere Häfen, wovon auch der Franken profitieren dürfte - oder aber wegen anhaltend hoher relativer Zinssätze. Letzteres erscheint als ein immer wahrscheinlicheres Szenario. Denn sollte die US-Inflation unter dem neuen amerikanischen Präsidenten, Donald Trump, wieder anziehen, könnte die Notenbank Fed die Zinsen weniger stark als gedacht senken - wovon der Dollar profitieren würde. Die Studie der UBS zeigt indes, dass die an der Umfrage beteiligten Unternehmen mit deutlich stärkeren US-Leitzinssenkungen rechnen als die Ökonomen. Die Firmen glauben, dass die Fed den geldpolitischen Schlüsselsatz bis Ende 2025 um 150 Basispunkte auf 2,75 bis 3,00 Prozent zurückfahren wird. Dem gegenüber sehen die UBS-Experten eine Reduktion um 50 Basispunkte auf 3,75 bis 4,00 Prozent. Wie die CME FedWatch aufzeigt, schliessen Händler US-Leitzinsen unter 3,00 Prozent praktisch aus. Alles in allem erwarten die Firmen eine geringere Zinsdifferenz zwischen dem Dollar- und dem Franken-Raum als die UBS - was wiederum mit dem Ausblick der Unternehmen auf einen stärkeren Franken übereinstimmt. Aussenhandelsorientierte Firmen sehen sich naturgemäss Währungsrisiken ausgesetzt. Für das angebrochene Jahr erwarten 61 Prozent der Unternehmen gleich hohe Fremdwährungsrisiken wie 2024. 10 Prozent glauben an tiefere, 29 Prozent an höhere Risiken. Beinahe neun von zehn Firmen planen keine Anpassung ihrer schon bestehenden Absicherung. Wechselkursrisiken erschweren die Finanzplanung und können das Betriebsergebnis belasten. Deswegen sichern sich manche Unternehmen ab - doch längst nicht alle. Laut der UBS-Umfrage sichern 46 Prozent der 400 befragten Unternehmen Fremdwährungsrisiken ab - 54 Prozent sind nicht abgesichert
Franken Währungsrisiken Experten Unternehmen UBS US-Dollar Euro Zinsen
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Nur 17 Franken pro Stunde für Schweizer Bauern - Sind die Zahlen richtig?Der Schweizer Bauernverband will die Öffentlichkeit über die niedrigen Löhne in der Landwirtschaft aufklären. Gabi und Beat Schürch, ein Bauernpaar aus Kirchberg BE, zeigten ihre Einkommenszahlen und kamen auf einen Stundenlohn von 17 Franken. Die Zahlen stoßen auf Skepsis und heftige Diskussionen in den Medien. Viele Leser glauben nicht, dass Bauern mit hohen Subventionen so wenig verdienen.
Weiterlesen »
Höhere Renten und Familienzulagen im neuen JahrIm neuen Jahr 2025 steigen die Renten der ersten Säule um 2,9 Prozent. Die Mindestrente der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) sowie der Invalidenversicherung (IV) steigt von 1225 auf 1260 Franken pro Monat. Die Maximalrente wird von 2450 auf 2520 Franken steigen. Die Familienzulagen werden ebenfalls erhöht. Die Kinderzulage beträgt neu mindestens 215 Franken pro Monat statt 200 Franken; die Ausbildungszulage monatlich 268 statt 250 Franken.
Weiterlesen »
Vorschau 2025: Die Schweizer Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite und -wachstumSchweizer Anleger können sich auch im neuen Jahr auf hohe Dividenden freuen. Doch Vorsicht vor zu hohen Renditen. Ein Blick auf dividendenwachstumsstarke Titel
Weiterlesen »
SNB erzielt 2024 ordentlichen Gewinn von 16 Milliarden FrankenDie Schweizer Nationalbank (SNB) hat im Jahr 2024 einen Bilanzgewinn von 16 Milliarden Franken erzielt. Der Gewinn resultierte hauptsächlich aus positiven Entwicklungen in den Fremdwährungspositionen und dem Goldbestand. Die SNB wird eine Dividende von 15 Franken pro Aktie und eine Gewinnausschüttung an Bund und Kantone von 3 Milliarden Franken auszahlen. Kritische Stimmen bemängeln die expansive Geldpolitik der SNB und den schwache Franken.
Weiterlesen »
Armeeangehörige rücken zum Einsatz am WEF in Davos anDie Schweizer Armee wird die Sicherheit des WEF in Davos gewährleisten – die Organisatoren prognostizieren eine Rekordbeteiligung.
Weiterlesen »
Schweizer Bauernfamilien verdienen durchschnittlich 17 Franken pro StundeDer Schweizer Bauernverband kritisiert die besorgniserregende wirtschaftliche Lage der Bauernfamilien. Das Einkommen stagniert seit 2021, die Einkommenssituation verschlechtert sich im Vergleich zur restlichen Bevölkerung und die Betriebe im Hügel- und Berggebiet sind besonders betroffen. Der Verband fordert faire Preise für landwirtschaftliche Produkte, um die Kosten für Produktionsmittel, Arbeit und Investitionen decken zu können sowie Reserven für schlechte Jahre aufzubauen. Der Bauernverband kritisiert außerdem jährlich neue, unentschädigte und kostentreibende Auflagen und fordert stattdessen administrative Entlastung sowie stabile Rahmenbedingungen.
Weiterlesen »