Das Bundesgericht hat entschieden, dass die reine Mädchenschule St. Katharina in Wil diskriminierend ist. Die Schule muss nun ihre Türen für Jungen öffnen. Der Entscheid wirft die Frage auf, ob dies das Ende des geschlechtergetrennten Unterrichts in der Schweiz besiegelt.
Dass die Wiler Schule St. Katharina keine Buben aufnimmt, verletzt die Grundrechte. Ist damit das Ende des geschlechtergetrennten Unterrichts in der Schweiz besiegelt – oder hätte dieser auch Vorteile?
Ob das zeitgemäss ist, darüber tobt in der Ostschweiz seit Jahren ein Streit. Am Freitag hat sich das Bundesgericht zum zweiten Mal mit dem Fall befasst – und ein Machtwort gesprochen: Eine reine Mädchenschule, die vom Staat finanziert wird, ist in der Schweiz nicht verfassungskonform.So deutlich die Signalwirkung des Entscheids, so verschieden waren die Meinungen im fünfköpfigen Richtergremium. Zum einen bei der Frage, ob der Ausschluss der Knaben diskriminierend sei.
Ein Richter und eine Richterin argumentierten vergebens, es handle sich um schulergänzende Angebote, von denen man sich abmelden könne. Für die Mehrheit spielt die Freiwilligkeit der Angebote keine Rolle: Die Erwartungshaltung der Schule und Gruppendruck gebe es so oder so. Die Beschwerde wurde auch in der Frage der religiösen Neutralität mit einer 3:2-Mehrheit gutgeheissen. Sie war 2016 von Mitgliedern der Jungen Grünen eingereicht worden.
Geschlechtertrennung Schule Bundesgericht Diskriminierung Religion Frauenförderung
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Bundesgericht kippt reine Mädchenschulen: Ende des Geschlechtergetrennten Unterrichts in der Schweiz?Das Bundesgericht hat entschieden, dass staatlich finanzierte reine Mädchenschulen in der Schweiz verfassungswidrig sind. Der Entscheid betrifft die St. Katharina in Wil und die „Maitlisek“ in Gossau SG, die nun ihre Klassenzimmer für Buben öffnen müssen.
Weiterlesen »
Bundesgericht kippt Mädchenschule in WilDas Bundesgericht hat entschieden, dass die katholische Mädchensekundarschule St. Katharina in Wil keine Jungen mehr aufnehmen darf. Das Gericht begründete den Entscheid damit, dass eine reine Mädchenschule in der Schweiz nicht verfassungskonform ist. Der Entscheid löste sowohl Zustimmung als auch Kritik aus. Befürworter des Urteils betonen die Bedeutung der Gleichbehandlung und der Auflösung von Geschlechterstereotypen. Kritiker hingegen befürchten, dass die Trennung von Jungen und Mädchen in bestimmten Bereichen, wie zum Beispiel der Pubertät, Vorteile bieten kann.
Weiterlesen »
Bundesgericht verbietet reine Mädchenschule KathiDas Bundesgericht hat entschieden, dass die katholische Mädchenschule «Kathi» in Wil, St. Gallen, keine reine Mädchenschule mehr sein darf. Der Unterricht an der Schule wird als zu stark religiös eingestuft und die Exklusion von Jungen als diskriminierend.
Weiterlesen »
Bundesgericht urteilt über reine MädchenschuleWelche Vorteile haben Mädchenschulen heute noch?
Weiterlesen »
Bundesgericht entscheidet über Wiler MädchenschuleDas Bundesgericht entscheidet am Freitag, ob die Wiler Mädchensekundarschule gegen Grundrechte wie das Diskriminierungsverbot oder die Glaubensfreiheit verstösst. Damit soll ein jahrzehntelanger Streit enden.
Weiterlesen »
Bundesgericht entscheidet über Diskriminierung in Wiler MädchenschuleDas Bundesgericht wird am Freitag über den Fall der Wiler Mädchensekundarschule entscheiden. Der Streit dauert schon Jahrzehnte und dreht sich um die Frage, ob die Schule gegen Grundrechte wie das Diskriminierungsverbot oder die Glaubensfreiheit verstösst.
Weiterlesen »