Am Wochenende ging die 29. Weltklimakonferenz in Aserbaidschan zu Ende. Ein Land, das nur mit dem Flugzeug erreichbar ist. Denn im Zuge der Corona-Pandemie hat Aserbaidschan seine Grenzen geschlossen und nie wieder geöffnet.
«Ilham Alijew!», sagt die alte Frau und streckt ihren Daumen hoch. Wir sind am Basar in Marneuli, im Süden Georgiens. Aserbaidschan ist nur eine Dreiviertelstunde entfernt, und in der Kleinstadt Marneuli leben seit Jahrhunderten vor allem ethnische Aserbaidschanerinnen und Aserbaidschaner. Viele haben Verwandte auf der anderen Seite der Grenze.
«Warum ist Alijew so stur?», fragt Gewürzverkäuferin Mariam. «Würde es wehtun, die Grenze wieder zu öffnen? Früher kamen viele Kunden über die Grenze zu uns, wir hatten es gut. Jetzt läuft nichts mehr.» «Wie kann es sein, dass man mit dem Flugzeug einreisen darf, aber nicht auf dem Landweg?», will Hüseyn wissen. Dass von Tiflis nach Baku noch Flugzeuge fliegen, bedeutet den Menschen in Marneuli wenig: Die allerwenigsten können sich ein Ticket leisten. Wer früher wöchentlich oder gar täglich über die Grenze nach Aserbaidschan fuhr, ist inzwischen teilweise seit Jahren nicht mehr dort gewesen.
Tourismus und Wirtschaft leidenDie selbst auferlegte Abschottung Aserbaidschans schadet auch der Wirtschaft und Tourismusbranche des Landes. Beobachterinnen und Beobachter sind sich uneins, welchen Nutzen das Regime darin sieht. Eine Theorie besagt, es wolle für die nationale Fluggesellschaft AZAL ein lukratives Monopol aufbauen – die Airline gehört indirekt der Alijew-Familie.
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