Klaus Armingeon vermutet, dass eine Reportage über ein Treffen von AfD-Vertretern eine wichtige Rolle spielt. Die etablierten Parteien haben versucht, Wähler an die AfD zu binden.
Am Wochenende gingen Hunderttausende gegen die AfD auf die Strasse. Wieso gerade jetzt? Klaus Armingeon*: Ich vermute, dass die Reportage über das Treffen von führenden AfD-Vertretern – zusammen mit Wirtschaftsvertretern und sogar zwei CDU-Mitgliedern – im November 2023 eine wichtige Rolle spielt. Bei diesem Treffen wurde ein rassistischer Masterplan diskutiert, um «die Ansiedlung von Ausländern rückabzuwickeln».
2017 sagten Sie, 60 Prozent der AfD-Wählenden hätten diese Partei nur aus Protest gewählt. Gilt das immer noch? Es gibt heute zwei grosse Triebkräfte der Wahlentscheidung für die AfD: Das Gefühl, dass die herkömmlichen Parteien die Bürgerinnen und Bürger nicht verstehen und nicht ihre Interessen vertreten, und rechts-populistische oder rechtsextreme Einstellungen , zu deren Kern Ausländerfeindlichkeit gehört. Was haben die etablierten Parteien getan, um keine Wähler an die AfD zu verlieren? Lange Zeit meinte man, eine Anpassungsstrategie der anderen Parteien könnte rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien das Wasser abgrabe
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