Die zweite SRG-Trendumfrage zeigt, dass der Anteil derjenigen, die Nein zur Umweltverantwortungsinitiative sagen, während der Kampagne deutlich gestiegen ist.
Die Schweiz steht vor einer wichtigen Entscheidung im Zusammenhang mit der Umweltverantwortungsinitiative . Diese Initiative zielt darauf ab, die Schweiz er Produktion und Importe so zu gestalten, dass nur so viele Ressourcen verbraucht und Schadstoffe freigesetzt werden, wie die Umwelt verträgt. Die zweite SRG-Trendumfrage vom 15. bis 23. Januar zeigt, dass der Anteil derjenigen, die Nein zur Initiative sagen, während der Kampagne um 12 Prozentpunkte auf 61 Prozent gestiegen ist.
Die Wahrscheinlichkeit eines Neins wird von den Forschenden vom Institut gfs.bern mit 95 Prozent angegeben. 37 Prozent würden die Initiative bestimmt unterstützen, was einen Rückgang von 8 Punkten gegenüber der ersten Umfrage bedeutet. Die Prognose des Ergebnisses geht von 86 Prozent einer Ablehnung aus. 83 Prozent der Befragten haben sich bereits eine Meinung gebildet, 22 Prozentpunkte mehr als in der Umfrage vom 20. Dezember 2024.Das Forschungsinstitut gfs.bern beschreibt den grundlegenden Abwehrreflex gegenüber dem Vorhaben, der in den Umfrageergebnissen deutlich wird. Die Initiative findet Zustimmung nur noch im links-grünen Spektrum und in Haushalten mit den tiefsten Einkommen. Bei Sympathisanten der Grünen lag das Ja mit 97 Prozent am höchsten. Am deutlichsten fiel die Ablehnung mit 93 Prozent bei FDP-Wählerinnen und -Wählern aus. Auch bei den Grünliberalen besteht der Graben zwischen der Basis und der Elite. Ihre Wählerschaft will Ja stimmen, obwohl Parteileitung und Delegiertenversammlung die Ablehnung empfehlen. Die Nein-Parole der Delegierten könnte aber auch hier den Nein-Trend beschleunigen. Nach Sprachregionen brach die Zustimmungsrate in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz zwar ein, blieb aber mit 43 und 41 Prozent höher als in der Deutschschweiz (35 Prozent).Die Furcht vor steigenden Lebenshaltungskosten ist das Hauptargument für die Ablehnung, obwohl Anliegen wie die Ressourcenschonung und die Verantwortung für Umweltschäden im Ausland Zustimmung fanden. Mit 39 Prozent prophezeit die SRG-Umfrage eine unterdurchschnittliche Stimmbeteiligung (47 Prozent im Mittel 2011 bis 2023). Das Institut befragte rund 16'000 Stimmberechtigte. In der zweiten Befragungswelle von Tamedia und «20 Minuten» kam die Umweltverantwortungsinitiative auf 32 Prozent Zustimmung. Die Meinungsbildung war weit fortgeschritten, nur ein Prozent zeigte sich unentschieden. 67 Prozent wollten Nein stimmen. Die ausserordentlich starke Polarisierung zwischen dem linken und rechten Lager bestätigte sich: Bei Grünen- und SP-Wählerinnen und -Wählern erreichte die Zustimmung 88 respektive 69 Prozent. Frauen sind eher für die Initiative. Während nur 24 Prozent der Männer Ja stimmen wollten, waren es bei den Frauen 40 Prozent. An den wichtigsten Argumenten gab es im Vergleich zur ersten Umfrage kaum Veränderungen. Für die Befürworter gab die Klimaerwärmung und der dringliche Handlungsbedarf den Ausschlag. Die Gegnerschaft argumentierte mit den immensen Kosten für den Umbau der Wirtschaft sowie den Wettbewerbsnachteilen und dem Wohlstandsverlust. Befragt wurden rund 13'500 Personen am 22. und 23. Januar
Umweltverantwortungsinitiative Schweiz Umfrage Nein-Anteil Klimaerwärmung Ressourcenverbrauch Lebenshaltungskosten
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Umweltverantwortungsinitiative: So nachhaltig lebt die SchweizWenn alle Menschen so leben würden wie wir in der Schweiz, dann bräuchte es drei Mal den Planeten Erde. Dieses Konzept der «planetaren Grenzen» haben die Jungen Grünen für ihre Umweltverantwortungsinitiative aufgegriffen.
Weiterlesen »
Umweltverantwortungsinitiative: Schweiz im internationalen VergleichDie Umweltverantwortungsinitiative verlangt, dass die «natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben». Die Schweiz ist weit davon entfernt.
Weiterlesen »
Die Geschichten des Jahres, die die Schweiz bewegt haben2024 war ein ereignisreiches Jahr in der Schweiz. Von Drama und Schlagzeilen bis zu skurrilen Nachrichten: Diese Geschichten haben das Land in ihren Bann gezogen.
Weiterlesen »
Donald Trump und die territoriale Expansion - Die Schweiz verschläft die ChanceDer Artikel kritisiert die Schweiz, da sie den internationalen Trend der territorialen Ausdehnung verschläft, während Trump nach Panama, Grönland und Kanada strebt. Der Autor schlägt Sardinien als geeignetes Gebiet für die Expansion der Schweiz vor, da es bereits ein reges Interesse an der Schweizer Armee gibt und die Insel mit ihren Stränden und der Nähe zum Vatikan eine attraktive Option darstellt.
Weiterlesen »
Die Schattenseiten der Traumabehandlung: Wie die Littenheid-Affäre die Therapie in der Schweiz verändertDer Skandal um Suggestive Erinnerungen und satanistische Ritualverbrechen in Schweizer Psychiatrien hat die Behandlung von Traumapatienten grundlegend verändert. Die einst beliebte Klinik Littenheid wurde zum Symbol für fragwürdige Therapierichtlinien. Die Aufarbeitung der Affäre wirft nun Fragen nach der Qualität der Versorgung auf und zeigt die Herausforderungen, die die Schweizer Psychiatrie bewältigen muss.
Weiterlesen »
Schweiz stimmt über Umweltverantwortung einDie Schweiz stimmt am 9. Februar über die Umweltverantwortungsinitiative der Jungen Grünen ab. Die Initiative verlangt, dass die Schweiz die planetaren Grenzen einhält und ab 2035 nur so viele Ressourcen verbraucht und Schadstoffe freisetzt, dass die natürlichen Lebensgrundlagen langfristig erhalten bleiben. Während Befürworter die Initiative als notwendige Massnahme zum Klimaschutz sehen, warnen Gegner vor den Folgen für die Wirtschaft und die sozialen Strukturen.
Weiterlesen »