Der Kanton will die Beiträge an das Tropeninstitut einfrieren. Aus der Stadt kommt Kritik; man bangt um die Finanzierung der Universität.
Baselland will angesichts seiner finanziellen Schieflage den Beitrag an das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut für die nächsten vier Jahre einfrieren. Die Vorlage schafft es diesen Donnerstag wohl durch den Landrat. Aus der Stadt hagelt es Kritik; man bangt um die Finanzierung der Universität.Beitrag an das Swiss Tropical and Public Health Institute
Das Vorhaben dürfte am Donnerstag im Landrat kaum auf Gegenwehr stossen. Im Hinblick auf die partnerschaftliche Finanzierung der Universität zeigen sich nun einige Basler Parteien besorgt.Es könne nicht sein, dass Basel-Stadt das Defizit seines finanzschwachen Nachbars auffange, meint SVP-Grossrat Joël Thüring. Beim TPH sei die Differenz der Beiträge verhältnismässig klein und weniger entscheidend.
Auch die SP Basel-Stadt blickt unruhig auf die zukünftige Zusammenarbeit. SP-Grossrätin Amina Trevisan führt aus: «Es kann nicht sein, dass Basel-Stadt ständig einspringen muss.» Dass Bildung und Forschung aufgrund vergangener Steuersenkungen nun zu kurz kommen sollen, sei nicht zulässig, kritisiert sie den Nachbarkanton. Die SP unterstütze daher den Vorwurf der LDP.
Auch die Baselbieter SP teilt diese Ansicht. «Man verabschiedet sich so schrittweise aus der Partnerschaft», sagt SP-Landrat Roman Brunner. Das Einfrieren des Beitrags führe zu einem Leistungsabbau des TPH. «Das bereitet uns Sorge, deswegen begrüssen wir den Schritt überhaupt nicht.» Durch die «Steuergeschenke» der letzten Legislatur habe sich der Kanton seine finanzielle Schieflage selbst eingebrockt.
Es sei für sie selbstverständlich, dass Basel-Stadt finanziell einspringe, meint SVP-Landrätin Caroline Mall. Deswegen habe sie angesichts der angeschlagenen Baselbieter Finanzlage nun eigentlich Solidarität statt Kritik erwartet. «Hier macht man heisse Luft um nichts.» Und natürlich anerkenne Baselland die Bedeutung des TPH wie auch der Universität. Mit 16 Millionen Franken zahle Baselland einen gewaltigen Beitrag.
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