Der Leistungsdruck unserer Gesellschaft schlägt sich auch bei den Kleinsten nieder. Erziehungswissenschafterin Margrit Stamm warnt vor einem gefährlichen Trend, bei dem Kinder bereits im Kindergarten unter Hochleistungsdruck stehen.
Trauriger Trend: Mehr als die Hälfte der Kinder haben nach der Primarschule bereits eine Therapie hinter sich
Selbstverständlich gibt es junge Menschen, die Hochleistungen erbringen, weil sie überdurchschnittlich intelligent und sogar unterfordert sind. Doch um solche Hochbegabte geht es hier nicht. Im Mittelpunkt stehen die, deren Potenzial zu stark beansprucht wird. Sie müssen Leistungen erbringen, die ihre Fähigkeiten übersteigen. Überleister heissen sie in der Forschung.
Solche Zuschreibungen sind zu einfach. Hauptursache sind nicht in erster Linie ambitionierte Elternhäuser, eher ist es die Bildungspolitik. Sie treibt die Akademisierung des Bildungssystems voran und postuliert die «verantwortete Elternschaft» als Grundbedingung für den Schulerfolg der Kinder. Darum fühlen sich viele Väter und Mütter verpflichtet, als Produzenten des Nachwuchses zu handeln und ihn auf die Hochleisterbühne zu stossen.
Immer gute Noten haben zu müssen führt bei manchen Kindern zu Selbstzweifeln. Mehr als 50 Prozent haben bereits am Ende der Primarschule eine Therapie hinter sich und mehr als zehn Prozent sind von Schul- und Prüfungsangst geplagt. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie spricht sogar von «Burnout Kids» respektive Erschöpfungsdepressionen.Selbstzweifel gehen einher mit mangelndem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
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Trauriger Trend: Mehr als die Hälfte der Kinder haben nach der Primarschule bereits eine Therapie hinter sichDer Leistungsdruck unserer Gesellschaft macht auch vor den Kleinsten nicht halt. Dabei sind es längst nicht nur überambitioniert Eltern, die ihren Nachwuchs trimmen. Es beginnt bereits im Kindergarten. Erziehungswissenschafterin Margrit Stamm über einen gefährlichen Trend.
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