Eine neue Studie des Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke zeigt auf, dass der Ausbau erneuerbarer Energien und die Betriebsdauer von Atomkraftwerken die Sicherstellung der Stromversorgung in der Schweiz entscheidend beeinflussen.
Die Art und Weise, wie die Schweiz mit Strom versorgt wird, ändert sich rasant. 2019 wurde mit Mühleberg das erste Kernkraftwerk vom Netz genommen. 2033 folgen die beiden Beznau-Reaktoren. Gleichzeitig gibt es vor allem im Mittelland immer mehr Solaranlagen. Mehr Strom aus erneuerbaren Energie n ist nötig, um die bestehenden Atomkraftwerke zu ersetzen und weil die Branche damit rechnet, dass der Verbrauch wegen der Dekarbonisierung und der voranschreitenden Digitalisierung stark steigt.
Nur mit Gaskraftwerken genügend Strom Was bedeutet das alles für die Versorgungssicherheit in Zukunft? Diese Frage hat sich der Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke gestellt und zusammen mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa eine Studie verfasst. Darin werden verschiedene Zukunftsszenarien aufgezeigt. Allen gemein ist die umstrittene Erkenntnis, dass es neue Gaskraftwerke braucht, je nachdem sogar viele. Zudem schlägt der Stromverband vor, die Atomkraftwerke Gösgen und Leibstadt 80 statt wie bisher geplant 60 Jahre zu betreiben. Ohne neuen Windräder mehr Gaskraftwerke Für Kritiker kommt das einer Drohung gleich. Der Grund: Der Verband teilt mit, dass die Art der Stromproduktion im Winter vom gesellschaftlichen und politischen Willen abhängt. Konkret heisst es in der Studie, dass deutlich mehr Gaskraftwerke benötigt werden und Atomkraftwerke eventuell länger betrieben werden müssen, wenn weiterhin die Akzeptanz für Windräder fehlt und das Stromabkommen nicht zustande kommt. Ob es dem Stromverband damit gelingt, den Widerstand gegen Windräder zu brechen, bleibt fraglich. Zu verbreitet ist das NIMBY-Phänomen (englischsprachiges Akronym für „not in my backyard“). Zu Deutsch: „Nicht in meinem Hinterhof.“ Was damit gemeint ist: Grundsätzlich ist die Akzeptanz für die Windenergie in der Bevölkerung vorhanden. Doch gegen die einzelnen Projekte ist der lokale Widerstand gross. Der Ausbau der Windenergie kommt deshalb nicht vom Fleck. Grosser Nachholbedarf bei Windrädern Das vom Bund gesteckte Ziel, dass Windenergie bis 2050 sieben Prozent des Schweizer Strom-Mixes ausmacht, ist daher extrem unrealistisch. Um dieses Ziel zu erreichen, bräuchte es laut der ETH Zürich rund 760 Windräder in der Schweiz. Derzeit stehen gerade einmal 47. Dabei produzieren diese vor allem im Winter Strom, also dann, wenn dieser besonders gefragt ist. Auch das ist eine Erkenntnis der Stromverbands-Studie
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