Die Appenzeller Kantonalbank (APPKB) erzielt ein Rekordergebnis, doch die Frage nach einer adäquaten Entschädigung für die Staatsgarantie wird gestellt. Ein Leitartikel im Appenzeller Volksfreund plädiert für eine unvoreingenommene Prüfung der Dividende an den Kanton. Der Artikel vergleicht die Situation mit der Debatte um die UBS und weist auf mögliche Risiken hin.
Die Appenzeller Kantonalbank ( APPKB ) vermeldet für das Geschäftsjahr 2024 ein Rekordergebnis und verzeichnete ein kräftiges Wachstum der Bilanzsumme. Der Erfolg der Bank, die dieses Jahr ihr 125-Jahre-Jubiläum feiert, wird in einem Leitartikel des Appenzeller Volksfreunds hinterfragt. Der Chefredakteur Tommaso Manzin plädiert dafür, die Frage zu prüfen, ob die Dividende an den Kanton von 7,5 Millionen Franken als angemessene Entschädigung für die Staatsgarantie ausreicht.
Manzin beruft sich dabei auf finanz- und ordnungspolitische Gründe. Banken mit Staatsgarantie können sich günstiger refinanzieren als andere Banken. Das kann den Wettbewerb verzerren und zu einem übermäßigen Ausbau des Geschäfts- und Kreditvolumens führen. Obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass der Kanton seine Bank retten muss, als «wahrscheinlich extrem tief» bezeichnet wird, betont Manzin, dass das Risiko existiert und die Risikoprämie für den Kanton fair sein müsse. Die Diskussion erinnert an die Debatte um die UBS, bei der höhere Eigenkapitalanforderungen die systemrelevante Bank stabiler machen sollen. Auch bei der UBS handelt es sich um eine implizite Staatsgarantie und den damit verbundenen Finanzierungsvorteil, der korrigiert werden soll. Manzin sieht Parallelen zur Immobilienkrise der 1990er Jahre, als der Hypothekarmarkt stark angespannt war. Auch heute dominiert das Hypothekargeschäft bei der APPKB. Ein möglicher Zuwanderungsstopp könnte zu einer Korrektur am Immobilienmarkt führen und auch die APPKB betreffen.
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