Ein neues Abkommen zwischen der Schweiz und der EU soll den Strommarkt liberalisieren und die Netzstabilität verbessern. Das Abkommen könnte tiefgreifende Konsequenzen für Verbraucher und Anbieter haben.
In den Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU wurde am vergangenen Freitag beschlossen, die bilateralen Verträge auf zwei neue Bereiche auszuweiten. Einer davon ist der Strommarkt . Dieser dürfte mit dem neuen Abkommen ordentlich aufgemischt werden. Das Abkommen ist dabei zwar noch nicht beschlossene Sache – Parlament, Ständerat und schlussendlich womöglich auch das Stimmvolk könnten die Beschlüsse noch kippen.
Kommt die Strommarkt-Liberalisierung aber durch, hätte dies tiefgreifende Konsequenzen für die Verbraucher und Anbieter. Die drei wichtigsten Fragen und Antworten: Wieso braucht es ein neues Abkommen? Bereits heute ist das Schweizer Stromnetz mit 41 grenzüberschreitenden Stromleitungen eng mit dem Stromnetz der Nachbarländer verbunden. «Der Strom fliesst in alle Richtungen», so Marcel Tobler von der Schweizerischen Energie-Stiftung SES. Problematisch sei allerdings die rechtliche Absicherung. Die grossen Einspeisungen, Stromflüsse und Abnahmen bräuchten Planung und Steuerung für die Netzstabilität. «Die Schweiz sitzt heute aber nicht mit am Tisch und kann nur reagieren», meint Tobler. Ähnlich sieht dies Julien Duc vom Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke VSE. «Ohne Stromabkommen wäre die Gewährleistung der Netzstabilität weiterhin aufwändig und kostspielig.» Unnötige Versorgungsrisiken würden steigen und damit auch der Bedarf nach teuren inländischen Stromreserven und Ausgleichsenergie. Das ändert sich mit dem Abkommen Während die Details des Abkommens noch nicht bekannt sind, hat der Bundesrat bereits ein Faktenblatt zu den wichtigsten Punkten veröffentlicht. Dabei sind drei Punkte entscheidend: Für die Verbraucherinnen und Verbraucher am relevantesten ist wohl die Öffnung des Schweizer Strommarkts zur EU. In Zukunft können Privatpersonen und KMUs ihren Stromlieferanten – auch solche aus dem Ausland – selber auswählen. Umgekehrt dürfen Schweizer Anbieter ihren Strom neu auch im Ausland anbiete
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