Der Recypac-Sammelsack soll die Recycling-Lücke für Plastikverpackungen und Getränkekartons in der Schweiz schliessen. Das Projekt wird von Detailhändlern und Lebensmittelherstellern getragen und soll ein einheitliches Recycling-System schaffen. Die Finanzierung des Projektes ist noch nicht finalisiert, aber es gibt Pläne für eine zukünftige Recycling-Infrastruktur in der Schweiz.
Die Schweiz will Plastikverpackungen und Getränkekartons endlich richtig recyceln. Ein neuer Sammelsack namens Recypac soll ab sofort in verschiedenen Städten schweizweit zum Einsatz kommen. Hinter dem Projekt stehen grosse Detailhändler wie Migros, Coop, Lidl, Aldi und Spar sowie Lebensmittelhersteller wie Nestlé, Unilever und Emmi. Ziel ist es, ein einheitliches Recycling-System für diese Abfallströme aufzubauen, da bisherige Sammelsysteme auf private Initiativen beschränkt waren.
Die Recypac-Säcke können in teilnehmenden Detailhandelsgeschäften in verschiedenen Grössen erworben werden. Die Preisempfehlung liegt je nach Sackgrösse variierend. Die Finanzierung des Projektes ist ein Thema, das noch offen ist. Momentan soll der Konsument die Säcke bezahlen, aber zukünftig sind andere Finanzierungsmodelle denkbar. Der Erfolg des Projektes wird analysiert und der Bedarf an einer anderen Finanzierungsstruktur beurteilt. Ein national einheitliches System soll Effizienzsteigerungen durch Skaleneffekte und Vorteile für die Kunden bringen, da diese die Verpackungen überall in der Schweiz im gleichen Sack sammeln können. Die Logistik stellt jedoch eine Herausforderung dar. Bislang gibt es in fünf Filialen bereits fünf Sammelbehälter, die Platz benötigen. Die Verwertungsquote von Plastikverpackungen und Getränkekartons liegt aktuell bei nur 3 Prozent. Von den 195’000 Tonnen Plastikverpackungen und Getränkekartons, die in Schweizer Haushalten als Abfall anfallen, werden derzeit nur rund 6’000 Tonnen rezykliert. Die Recypac-Offensive ist eine Reaktion auf die Motion von FDP-Nationalrat Marcel Dobler, die die Förderung der Kreislaufwirtschaft forderte. Das Recypac-Modell ist jedoch noch nicht perfekt. Es gibt aktuell keine Anlage für den Recycling-Prozess in der Schweiz, die gesammelten Abfälle werden daher nach Süddeutschland oder Österreich verfrachtet. Laut Recypac gibt es Pläne für eine entsprechende Infrastruktur in Zukunft. Nicht alle Verpackungen können jedoch rezykliert werden, da sie oft aus mehreren Materialien bestehen. Ein grosser Teil landet somit in der Verbrennung. Recypac strebt jedoch an, bis 2030 55 Prozent der Kunststoffverpackungen und 70 Prozent der Getränkekartons zu recyceln. Dies entspricht den EU-Zielen. Die Umweltorganisation Greenpeace zeigte sich bei der Bekanntgabe der Pläne wenig beeindruckt. Für Greenpeace ist die Verwendung von Einwegverpackungen immer verschwenderisch und Recycling ein unzureichendes Mittel. Man fordert die Beteiligten auf, stattdessen in die Entwicklung eines Mehrwegsystems zu investieren
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