Mercosur-Abkommen: Weniger Einfluss auf den europäischen Rindfleischmarkt als befürchtet

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Mercosur-Abkommen: Weniger Einfluss auf den europäischen Rindfleischmarkt als befürchtet
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Alan Matthews, ein irischer Agrarökonom, prognostiziert, dass das Mercosur-Abkommen den europäischen Rindfleischmarkt weniger stark beeinflussen wird, als befürchtet. Die Steigerung der Importe aus Südamerika wird voraussichtlich gering sein und zu einem minimalen Preisdruck führen.

Mercosur-Abkommen wird voraussichtlich weniger Einfluss auf den europäischen Rindfleisch markt haben als gemeinhin befürchtet. Alan Matthews, irischer Agrarökonom und emeritierter Professor für europäische Agrarpolitik am Trinity College in Dublin, beweifelt, dass das Abkommen zu einer übermässigen Steigerung der Import e frischen Rindfleisch s aus Südamerika führen wird.

Die von Branchenvertretern geäusserten Sorgen vor einem Preisdruck durch den Import hochpreisiger Premium-Fleischstücke hält Matthews für stark übertrieben. Eine Erhöhung bestehender Zollkontingente mit reduzierten Zollsätzen führe nämlich nicht automatisch zu mehr Importen, argumentiert Matthews. «Argentinien und Uruguay exportieren bereits eine beträchtliche Menge hochwertigen frischen Rindfleischs zu vollen Zollsätzen in die EU, wobei Deutschland ein wichtiger Absatzmarkt ist», erklärte der Agrarökonom gegenüber Agra Europe. Das im Handelsabkommen vorgesehene Zollkontingent für frisches Rindfleisch werde daher kaum zusätzliche Einfuhren bewirken. Das im Mercosur-Abkommen vorgesehene Zollkontingent für frisches Rindfleisch von jährlich 54’450 Tonnen wird laut Matthews nicht zu einer signifikanten Steigerung der Importe führen. Stattdessen würden zunächst jene 45’000 Tonnen, die bislang zu vollen Zollsätzen importiert wurden, in das neue Zollkontingent mit günstigeren Zöllen fallen. Somit sei lediglich die Differenz aus dem neuen Zollkontingent und den vormaligen Importen zu vollen Zollsätzen als zusätzlicher Import zu erwarten. Demnach könne davon ausgegangen werden, dass durch das Mercosur-Abkommen lediglich rund 10’000 Tonnen zusätzlichen Frischfleischs in die EU exportiert werden, statt der befürchteten 54’550 Tonnen.Matthews geht davon aus, dass der Grossteil der zusätzlichen Importe aus Südamerika eher im Segment Gefrierfleisch stattfinden wird. Dies sei dem Umstand geschuldet, dass bislang kaum gefrorenes Rindfleisch zu vollen Zollsätzen in die EU exportiert werde. «Gefrorene Rindfleischstücke konkurrieren jedoch nicht auf demselben Markt wie frische Premiumstücke. Es handelt sich um ein minderwertigeres Produkt, das vor allem von Italien und Spanien zur Herstellung von verarbeiteten Fleischprodukten genutzt wird», erläuterte er. Insgesamt, so Matthews, könnten die Mercosur-Importe die EU-Produzentenpreise für Rindfleisch um höchstens etwa 2% drücken. Im Vergleich zu den üblichen Marktpreisschwankungen stelle das Mercosur-Abkommen damit «keine Bedrohung für Europas hochpreisiges Fleisch dar», resümiert Matthews.

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