Der Schweizer Bauer Podcast befasst sich in dieser Ausgabe mit der Blauzungenkrankheit, die die Schweizer Landwirtschaft zunehmend beschäftigt. Tierärztin Nicole Studer und Schweizer Bauer Redaktor Daniel Hasler erläutern die Symptome, die Übertragung durch Gnitzen, die Impfkampagne und alternative Behandlungsmethoden wie Homöopathie. Der Podcast bietet Landwirten wichtige Informationen und Handlungsempfehlungen zur Minimierung des Risikos und zum Schutz ihrer Tiere.
Auf Youtube und Spotify: Der « Schweiz er Bauer»-Podcast Schweiz er Bauer Die Krankheit, die durch die Gnitze – eine kleine Stechmücke – übertragen wird, betrifft vor allem Wiederkäuer wie Kühe und Schafe. Die Blauzungenkrankheit zeigt sich nicht immer gleich, da sich die Erregerstämme unterscheiden.
Während der neue Seuchenzug mit dem Virusstamm BTV3 eine andere Krankheitsausprägung zeigt als frühere Stämme, sind einige Symptome typisch: • Lahmheit und Nasenausfluss • Erosionen im Maulbereich • Fieber und Appetitlosigkeit Studer berichtet im Podcast von einem konkreten Fall, bei dem eine Kuh zunächst wegen einer «Grippe» behandelt wurde, sich aber schnell herausstellte, dass es sich um Blauzungenkrankheit handelte. Eine offizielle Diagnose erfolgt über Labortests, aber die Unsicherheit bei vielen Landwirten ist gross. Einschränkungen bei positiv getesteten Betrieben Eine der grössten Sorgen der Landwirte ist die mögliche Betriebssperre. Nicole Studer hält fest, dass zwar ein Tierverkehrsverbot für infizierte Betriebe gilt, dies aber nicht den Transport zum Schlachthof betrifft. Die Blauzungenkrankheit ist für den Menschen ungefährlich, doch die wirtschaftlichen Folgen für betroffene Betriebe sind spürbar. Neben der Stigmatisierung befürchten viele Landwirte Leistungseinbussen durch kranke Tiere und Aborte. Die Rolle der Gnitze bei der Verbreitung Die Blauzungenkrankheit wird durch die Gnitze übertragen, eine Stechmücke, die sich besonders in feuchten Umgebungen vermehrt. «Die Mücke braucht kein grosses Gewässer, oft reicht schon eine feuchte Stelle mit Silosickersaft», erklärt Studer. Präventionsmassnahmen, wie das Trockenhalten von Flächen, seien daher begrenzt wirksam, da sich die Mücken vom Wind über mehrere Kilometer verbreiten können. Impfung als Lösung? Seit Anfang des Jahres läuft die Impfkampagne gegen BTV3. Der Bund setzt auf einen Totimpfstoff, der sich bereits in der Praxis bewährt hat. Der Impfstoff ist jedoch nicht unumstritten. Während einige Betriebe bereits impfen, gibt es Landwirte, die skeptisch sind oder alternative Methoden bevorzugen. Die Grundimmunisierung erfolgt in zwei Dosen im Abstand von drei bis vier Wochen. Wie lange der Impfschutz anhält, ist allerdings noch unklar. «In Deutschland wird teils halbjährlich geimpft, ob das in der Schweiz nötig sein wird, müssen wir erst noch herausfinden», so Studer. Homöopathische Alternativen und Immunstärkung Für Landwirte, die auf natürliche Methoden setzen, bietet die Homöopathie unterstützende Möglichkeiten. Nicole Studer, die sich auf komplementäre Tiermedizin spezialisiert hat, berichtet von Betrieben, die akute Fälle homöopathisch begleiteten und Prophylaxe für den gesamten Tierbestand anwandten. Besonders bei milderen Verläufen konnte die Behandlung positive Effekte zeigen. Zudem läuft eine neue Studie zur Immunstärkung, die sich an eine holländische Untersuchung anlehnt. Ziel ist es, mit einer Kombination homöopathischer Mittel das Immunsystem der Tiere so zu stärken, dass sie entweder nicht erkranken oder die Krankheit milder verläuft. Betriebe, die an der Studie teilnehmen möchten, können sich über die IG Homöopathie Nutztiere anmelden. Ausblick auf 2025: Frühzeitige Prävention gefragt Mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr nimmt auch die Aktivität der Gnitzen zu. Besonders Betriebe, die ihre Tiere auf die Alp schicken, könnten von einer geringeren Übertragungsgefahr profitieren – oberhalb von 2000 Meterntritt die Gnitze kaum noch auf. Ob Impfung oder alternative Methoden – für Landwirte ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. «Man sollte sich nicht nur auf einen Impfstoff verlassen, sondern auch das Immunsystem stärken», betont Studer. Die Blauzungenkrankheit bleibt eine Herausforderung für die Landwirtschaft. Doch mit einem besseren Verständnis der Krankheit und gezielten Schutzmassnahmen können Betriebe das Risiko minimieren und ihre Tiere bestmöglich schützen. Schweizer Bauer-PodcastTeil 1: Er erntet 230 Hektar Kartoffel
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