Der Schweizer Bauernverband warnt vor einer schweren Finanzkrise in der Landwirtschaft. Bauern verdienen nur 17 Franken pro Stunde und sind oft von psychischen Problemen betroffen. Der Verband fordert dringende Maßnahmen von Marktpartnern, um die Situation zu verbessern.
Jahresmedienkonferenz SBV 2025: Gabi und Beat Schürch zeigen ihren Bio-Betrieb und legen ihr Einkommen und ihren Stundenlohn offen. In der Mitte Bauernverbandspräsident Markus Ritter. Adrian Haldimann «Seit 2021 stagnieren die schon vorher im Vergleich tiefen Einkommen . Entsprechend geht die Schere zwischen Landwirtschaft und der restlichen Bevölkerung weiter auf», sagte Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbands, an der Jahresmedienkonferenz des Verbandes vom Freitag in Kirchberg BE.
17 Franken in der Stunde Rufer verwies auf das Landwirtschaftsgesetz. Im Artikel 5 steht, dass «nachhaltig wirtschaftende und ökonomisch leistungsfähige Betriebe im Durchschnitt mehrere Jahre Einkommen erzielen können, die mit den Einkommen der übrigen Bevölkerung in der Region vergleichbar sind.» Das sei jedoch nicht der Fall. 60 Prozent der Betriebe würden das Vergleichseinkommen nicht realisieren. Rufer verwies auf die jüngsten statistischen Zahlen. Eine Familienarbeitskraft, die voll in der Landwirtschaft arbeitet, verdient 54‘800 Franken. «Dafür leistet sie 62 bis 66 Stunden pro Woche. Das ergibt einen Stundenlohn von rund 17 Franken», hob der SBV-Direktor hervor. Immer Berggebiet sei die Situation noch schlechter. Zusatzeinkommen von ausserhalb der Landwirtschaft würden noch wichtiger. «Diese Fakten werden auch nicht besser, wenn man sie schönredet und schönrechnet, wie dies von Seiten der Bundesbehörden gemacht wird», kritisierte Rufer. Der hohe wirtschaftliche Druck wirke sich auf die Gesundheit der Bauernfamilien aus. Depressions- und Suizidraten würden in der Landwirtschaft weiter über dem Durchschnitt liegen. «12 Prozent der Landwirtinnen und Landwirte sind gemäss einer Agroscope-Studie von einem Burnout betroffen», sagte er weiter. Die Lage sei insgesamt besorgniserregend, warnte Rufer. «Marktpartner haben grosse Verantwortung» Rufer sieht deshalb dringendes Handlungspotenzial bei den Produzentenpreise
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