Bio für Jedermann: Billigbio drückt Preise und setzt Supermärkte unter Druck

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Bio für Jedermann: Billigbio drückt Preise und setzt Supermärkte unter Druck
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In der Schweiz ist Bio ein Premium-Produkt, aber der Anstieg günstiger Bio-Angebote bringt den Wettbewerb zum Kochen. Aldi und Lidl setzen die grossen Supermärkte unter Druck und bieten nun Bio zu erschwinglichen Preisen an. Kann Bio damit auch für breite Bevölkerungsschichten attraktiv werden?

Die Schweiz ist das Bio -Land par excellence. Durchschnittlich 454 Franken pro Jahr werden hier für Bio produkte ausgegeben, mehr als in jedem anderen Land. Doch Bio hat seinen Preis: Ein Einkaufskorb mit Bio produkten kostet im Durchschnitt 56,4 Prozent mehr als ein Korb mit konventionellen Lebensmitteln. Dies zeigt eine Untersuchung des Bundesamts für Landwirtschaft. Für viele Schweizer, die auf den Preis achten müssen, ist Bio deshalb ein Luxus.

Besonders teuer sind Produkte mit dem hochwertigen Schweizer Knospe-Label. Die Debatte darüber, ob die hohen Preise auf Produktionskosten oder überhöhte Margen der Detailhändler zurückzuführen sind, ist bereits lange im Gange. Klar ist aber: Nicht alle, die gerne Bio kaufen würden, können es sich leisten.Günstige Bio-Angebote setzen Konkurrenz unter Druck. Aldi Suisse und Lidl Schweiz setzen seit längerer Zeit auf günstige Bio-Angebote und treiben damit die beiden orangen Riesen unter Druck. Lidl bietet mittlerweile über 350 Bioprodukte an und hat die Preise bei mehr als 130 davon gesenkt. Aldi Suisse vermeldet eine Zunahme des Bio-Angebots um über 17 Prozent im letzten Jahr und betont, dass man Kostenvorteile direkt an die Kundschaft weitergebe. Migros und Coop reagieren auf die günstigeren Bioprodukte – allerdings ohne das Knospe-Label, das für besonders hohe Standards steht. Die Migros-Tochter Alnatura hat Anfang 2025 die deutsche Billigbiomarke «Prima!» ins Sortiment aufgenommen. Die 25 Produkte reichen von Apfelsaft bis Vollkornmehl und sollen Bio für eine breitere Kundschaft erschwinglich machen. In den regulären Migros-Supermärkten wird «Prima!» aber nicht angeboten, dort setzt das Unternehmen vermehrt auf Tiefpreis-Bioprodukte.Coop hat im Februar 2024 still und leise die Billigbiolinie «Bio 365» lanciert. Begonnen mit Kaffeekapseln und Eiern, umfasst das Sortiment mittlerweile 39 Produkte – Tendenz steigend. In ein bis zwei Jahren sollen es bis zu 60 Artikel sein, die rund 30 Prozent günstiger sind als Knospe-Produkte. Der Dachverband Bio Suisse, der das Knospe-Label vergibt, sieht in den neuen Billigbioprodukten Gefahren, aber auch Chancen: Dem Verband entgehen mit der Konkurrenz Lizenzgebühren, andererseits hofft man, dass Kundinnen und Kunden über die günstigen Bioprodukte den Einstieg ins Bio-Sortiment finden und später auf Knospe-Produkte umsteigen. Vorerst sieht Bio Suisse keine direkte Konkurrenz zu den hochpreisigen Knospe-Produkten. Doch sollte der Preisdruck weiter steigen, könnten Migros und Coop noch mehr günstige Bio-Artikel ohne Knospe-Label ins Sortiment nehmen. Die Markenrechte von «Bio 365» lassen Coop jedenfalls Spielraum für eine massive Sortimentserweiterung – bis hin zu Bio-Hundefutter und Bio-Bier

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