Die Zurich-Versicherung hat die Miete einer 2-Zimmer-Wohnung in Zürich Enge innerhalb von zwei Jahren um 35 Prozent erhöht. Reddit-User kritisieren die Preispolitik und bezeichnen es als schamlos. Der Mieterverband warnt vor Mietpreistreiberei und empfiehlt die Anfechtung von Mieterhöhungen.
Die in Zürich Enge gelegene 2-Zimmer- Wohnung umfasst 54 Quadratmeter und befindet sich nur wenige Gehminuten vom Zürichsee entfernt. Die Miete beträgt 2200 Franken pro Monat, zuzüglich 210 Franken Nebenkosten. Die Wohnung an der Alfred Escher-Strasse 44, die derzeit über eine Online-Plattform angeboten wird, besticht durch Merkmale wie einen Balkon, Parkettböden in den Zimmern und praktische Einbauschränke im Korridor.
Einem aufmerksamen Reddit-User ist kürzlich aufgefallen, dass die genau gleiche Wohnung schon vor zwei Jahren inseriert wurde. Damals kostete sie noch 1630 Franken pro Monat. Innert zwei Jahren ist die Miete damit um 35 Prozent gestiegen – ohne, dass die Eigentümerin – die Zurich-Versicherung – eine Renovation durchgeführt hätte. In der Kommentarspalte des sozialen Netzwerks Reddit ist der Ärger gross: «Die Mieterhöhung ist doch illegal», schreiben mehrere Personen. «Die Immobilienfirmen nutzen die Wohnungsnot schamlos aus», so der Tenor. «Mieter sind Schwächlinge, die Immo-Unternehmen sind Haie. So einfach ist das», kritisiert eine Person. Ein weiterer User hat bereits resigniert: «Die einzigen Leute mit einer angemessenen Miete haben entweder extrem Glück oder wohnen schon seit Ewigkeiten in derselben Wohnung.» Auch Michael Töngi, Grünen-Nationalrat und Vizepräsident des Mieterinnen- und Mieterverbands (MV), übt Kritik: «Es scheint ein typisches Beispiel für die heutige Praxis zu sein, bei Neuvermietungen einen möglichst hohen Mietzins zu fordern.» Dieser habe nichts mehr mit der Kostenbasis der Vermieterschaft zu tun. «Das Beispiel zeigt, wie wichtig eine bessere Durchsetzung der Kostenmiete mit einer Kontrolle ist.» Streitfälle wegen Mieterhöhungen explodieren «Mit einem Quadratmeterpreis von 500 Franken für eine Altbauwohnung an einer lärmigen Strasse betreibt die Immobilienabteilung der Zurich-Versicherung schamlose Preistreiberei – auch wenn die Lage sehr prominent ist», sagt MV-Sprecher Walter Angst. Er empfiehlt daher, den Anfangsmietzins innert 30 Tagen vor der Schlichtungsstelle anzufechten. Laut Mietzinsrechner des Mieterverbandes wäre lediglich eine Erhöhung von 123 Franken pro Monat gerechtfertigt. Das sagt die Zurich Versicherung Auf Anfrage teilt die Eigentümerin der Liegenschaft, die Zurich-Versicherung, mit, dass die Miete aufgrund von zwei Referenzzinssatz-Erhöhungen per 1. Oktober 2023 auf 1692 und per 1. April 2024 auf 1747 Franken gestiegen sei. «Die Wohnung wurde per 16. Dezember 2024 wieder gekündet und ist aktuell zu einem orts- und quartierüblichen Mietzins von 2200 Franken ausgeschrieben», teilt eine Sprecherin mit. Die Liegenschaft gehöre seit 1950 der Zürich Lebensversicherungs-Gesellschaft AG. «Die Erträge aus solchen Liegenschaften kommen allen Zurich-Kundinnen und -Kunden mit einer Lebensversicherung zu und sind somit ein wichtiger Teil der Vorsorgeplanung sehr vieler Menschen in der Schweiz.
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