Gewalt, Betrug, Tötung: Über 17’000 Fälle sind hierzulande offen. Opfer und mögliche Täter warten oft Jahre auf ein Urteil. Der Rechtsstaat sei in Gefahr, warnen Experten.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieGewalt, Betrug, Tötung: Über 17’000 Fälle sind hierzulande offen. Opfer und mögliche Täter warten oft Jahre auf ein Urteil. Der Rechtsstaat sei in Gefahr, warnen Experten.Selbst bei Sexualdelikten erhalten Täter deshalb Strafreduktionen.Die 56-jährige Patientin verblutete noch auf dem Operationstisch.
Eine betroffene Patientin sagt: «Als die Anklage kam, hatte ich gehofft, dass jetzt endlich der Prozess folgt, möglichst rasch.» Gut möglich, dass auch dieser Fall wieder durch alle Instanzen geht. Welches Jahr wird man dann schreiben, wenn ein abschliessendes Urteil vorliegt? Vielleicht 2030? Kommt der Arzt dann erneut straffrei weg, wie im Fall davor?Das Beispiel verdeutlicht, wie wichtig es wäre, Straffälle schnell abzuschliessen.
Schliesslich habe man Polizei und Staatsanwaltschaft in der Vergangenheit wiederholt aufgestockt, was zu mehr Anzeigen und Anklagen geführt habe. Die Auswirkungen zeigten sich nun bei den Gerichten. Die Strafkammer des Freiburger Kantonsgerichts hatte im letzten Jahr mehr als 300 neue Fälle zu verzeichnen, welche durch drei Richterinnen und Richter erledigt werden mussten, die auch noch den ebenfalls überlasteten Zivilappellationshof bilden.
Das Basler Appellationsgericht reduzierte eine Freiheitsstrafe wegen Körperverletzung um fünf Monate. Der Entscheid folgte rund sieben Jahre nach der Tat. Obwohl es gemäss Urteil «nicht um ein besonders komplexes Verfahren» ging, sondern um die Beurteilung «eines einfachen Schlags mit einem Gegenstand auf den Kopf des Privatklägers».ericht Nidwalden reduzierte deswegen die Geldstrafe bei einer Schändung um 20 Prozent.
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