Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat seinen Rücktritt angekündigt. Der Druck aus seiner eigenen Partei und schlechte Umfragewerte führten zu seiner Entscheidung. Die Liberale Partei sucht nun nach einem Nachfolger, der die Partei in die nächsten Wahlen führen kann.
Bild: Adrian Wyld / AP Premierminister Justin Trudeau hat am Montag seinen Rücktritt als Parteivorsitzender und Regierungschef angekündigt. Bis zur Wahl eines Nachfolgers durch die Partei will er im Amt bleiben. Das Parlament wurde mit Zustimmung von Generalgouverneurin Mary Simon bis zum 24. März suspendiert. Trudeau zieht damit die Konsequenzen aus dem wachsenden Druck aus seiner eigenen Partei, seine Ämter aufzugeben.
Angesichts äusserst negativer Umfragewerte drohte den Liberalen unter weiterer Führung Trudeaus eine verheerende Niederlage bei den kommenden Parlamentswahlen, die spätestens im Oktober, vermutlich aber deutlich früher stattfinden werden «Ihr wisst alle, dass ich ein Kämpfer bin», sagte Trudeau am Montagvormittag vor seiner Residenz in Ottawa. Es sei ihm aber klar geworden, dass er nicht die beste Option in dieser Wahl sei, «wenn ich interne Kämpfe austragen muss». Damit spielte er auf die wachsende Zahl von liberalen Abgeordneten an, die ihn zum Rücktritt aufgefordert haben. Mit diesen internen Auseinandersetzungen könne er nicht derjenige sein, der die Liberalen in die nächste Wahl führen könne. Die Partei muss nun möglichst schnell den Wettbewerb um die Neuwahl der Parteispitze organisieren, um den künftigen Vorsitzenden zu wählen, der dann auch das Premierministeramt von Trudeau übernehmen wird.Die Opposition hatte für Ende Januar ein Misstrauensvotum geplant, das vermutlich zum Sturz Trudeaus und Neuwahlen binnen weniger Wochen geführt hätte. Mit der so genannten Prorogation des Parlaments, der zeitweisen Suspendierung, kann die von der Opposition angestrebte Vertrauensabstimmung aber nicht stattfinden. Damit gewinnt die Liberale Partei mehrere Wochen Zeit, einen neuen Vorsitzenden oder eine neue Vorsitzende zu wählen, um mit einem neuen Regierungschef in den Wahlkampf zu ziehen. Gegenkandidat wird dabei in erster Linie der konservative Parteichef Pierre Poilievre sei
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