Ein 39-jähriger Mann, der wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt wurde, zieht das Urteil vor das Thurgauer Obergericht an. Der Landesverweis nach der Haftstrafe ist umstritten.
Nach dem Frauenfelder Urteil: Thurgauer Missbrauch sfall geht vor Obergericht – ist der Knackpunkt der Landesverweis ? Vor knapp einer Woche hat das Bezirksgericht Frauenfeld einen 39-Jährigen wegen sexuellen Handlungen mit Kindern, Nötigung, Vergewaltigung und Schändung zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt. Anschliessend soll er aus der Schweiz gewiesen werden. Der Mann will das Urteil nicht akzeptieren.«Wir ziehen das Urteil weiter», teilt die Verteidigerin von Miguel H.
* auf Anfrage mit. Zu den Gründen, warum das Thurgauer Obergericht einen der grössten Missbrauchsfälle der vergangenen Jahre nochmals beurteilen soll, will sie sich aber nicht äussern. «Kein Kommentar», schreibt die Anwältin nur. Miguel H. war vor knapp einer Woche vom Bezirksgericht Frauenfeld zur Höchststrafe von 15 Jahren Haft verurteilt worden. Er hat Kinder und erwachsene Frauen mit dem verbotenen Narkosemittel Ketamin betäubt und anschliessend sexuell missbraucht. Es gibt 14 Opfer, das Jüngste war zum Zeitpunkt des Übergriffs vier Jahre alt.Nachdem er seine Freiheitsstrafe verbüsst hat, soll der gebürtige Lateinamerikaner für 15 Jahre aus der Schweiz gewiesen werden. Das wäre für ihn eine «Riesenkatastrophe», hatte Miguel H. bereits während der Verhandlung beteuert. Er kam im Alter von elf Jahren in die Schweiz und habe bis auf eine gelähmte Grossmutter keine Kontakte mehr zu seinem Geburtsland. Die Verteidigerin hatte während des Prozesses betont, dass Miguel H. bereit sei, eine faire Haftstrafe zu akzeptieren, sofern das Gericht ihn nicht aus der Schweiz weise. Doch für die Frauenfelder Richterinnen und Richter ist Miguel H. kein persönlicher schwerer Härtefall. Er spreche die Landessprache und habe immerhin noch familiäre Bande in seiner ursprünglichen Heimat, sagte der Vorsitzende Richter bei der Urteilsbegründung. Seine Schweizer Ex-Frau wie auch seine Kinder hätten den Kontakt zu ihm abgebroche
Missbrauch Obergericht Landesverweis Urteil Schweiz
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