Trotz knapp überstandener Volksabstimmung und des geplanten Starts des Postneubaus in Liestal, stehen die Baupläne vor Herausforderungen. Acht Einsprachen, vor allem zur Höhe des Gebäudes, wurden gegen das Projekt gerichtet. Während die Post betont, dass die Dimensionen bereits durch mehrere Abwägungen optimiert wurden, sieht sich der Verein «Liestal orientiert» in seiner Kritik bestätigt und will weiterhin gegen unsensiblen Planungen kämpfen.
Acht Einsprachen haben den geplanten Neubau am Liestal er Bahnhof nach der knapp überstandenen Volksabstimmung des Quartierplan s «Am Orisbach » torpediert. Noch muss der Regierungsrat entscheiden. Für die Gegner ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Realisierung der neuen Bahnhofsbauten in Liestal ist in den letzten Zügen. Die Zeit der Grossbaustellen mitten im Kantonshauptort endet damit noch nicht.
Östlich des Palazzos ist der sechsstöckige Postneubau geplant, mit neuer Postfiliale, Wohnungen, Verkaufs- und Büroflächen. Vor Ort hat sich jedoch noch nichts getan. Der genaue Baustart ist noch nicht bekannt – und die Gegnerschaft noch lange nicht verstummt. Nach der Volksabstimmung sind laut Post-Mediensprecher Stefan Dauner insgesamt acht Einsprachen eingegangen, bei denen es hauptsächlich um die Höhe des Postneubaus ging. Dessen Dimensionen seien jedoch Resultat eines «sorgfältigen Verfahrens, in das viele Anspruchsgruppen involviert waren», sagt er. Im Anschluss an die öffentliche Mitwirkung sei damals das oberste Geschoss gegenüber der Altstadt nach hinten versetzt worden, wodurch es weniger hoch wirke. Das Projekt wurde per Volksabstimmung angenommen. «Daher ist nicht beabsichtigt, eine Reduktion der Gebäudehöhe vorzunehmen», erklärt Dauner. Die Einsprachen haben bisher zu keiner zusätzlichen Verzögerung geführt. Der Quartierplan wurde im September 2024 an den Regierungsrat übergeben. «Zurzeit warten wir dessen Entscheid ab.» Die Post Immobilien AG möchte den Neubau selbst realisieren. «Zum jetzigen Zeitpunkt rechnen wir mit Gesamtprojektkosten von rund 40 Millionen Franken», sagt Dauner. Dennoch arbeite man eng mit der Stadt Liestal zusammen. Denn der Stadtpark könne nur mit dem Postneubau gemeinsam umgesetzt werden. «Indem wir das heutige Postgebäude ersetzen, können wir Raum für den neuen Stadtpark schaffen und erreichen, dass der Orisbach freigelegt werden kann.» Die Planung der Allee befindet sich zwischen Machbarkeitsstudie und Vorprojekt. Auch die Stadt Liestal spricht im Zusammenhang mit dem Postneubau von einer «zwingend erforderlichen Verknüpfung». Stadtplaner Thomas Noack erklärt: «Alle Arbeiten, die mit der Verlegung des Orisbachs zusammenhängen, lassen sich nur zusammen mit dem Neubau der Post machen.» Mit der Verlegung des Orisbachs verbunden sei die Umgestaltung der Allee zu einem Stadtpark. Derzeit koordiniere man die Arbeiten an der Schnittstelle zwischen der Erweiterung des Kantonsgerichts, dem Lüdin-Areal und der Hangkante als Teil des Projekts zum Orispark.Liestal orientiert», der sich schon lange gegen den Postneubau wehrt und 2023 auch den Abstimmungskampf gegen den Quartierplan lancierte. In der Einsprache werde die Interessensabwägung zwischen Bauherrschaft und Denkmalschutz im Vorfeld des Quartierplan-Beschlusses kritisiert, erklärt Daniel Schwörer, der bis 2024 für die FDP im Liestaler Einwohnerrat sass. «Die Interessensabwägung wurde ungenügend wahrgenommen. Die Massigkeit und Höhe des Baus sowie die Auswirkung auf das Altstadtbild wurden zu wenig berücksichtigt», sagt Schwörer. Wird der Quartierplan trotz Einsprachen gutgeheissen, muss die Bauherrin zunächst ein Baugesuch einreichen. Ob «Liestal orientiert» dann erneut aktiv wird, kann Schwörer noch nicht sagen. Auch beim Quartierplan Lüdin sei laut Schwörer noch eine Einsprache von «Liestal orientiert» hängig. Das dort geplante Parkhaus soll unter anderem die auf der Allee wegfallenden Parkplätze kompensieren.Kritik am begehbaren virtuellen Stadtmodell Schwörer sieht die Bedenken des Vereins gegenüber diesen Bauprojekten noch immer bestätigt. «Wir erhalten sehr viele Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Wir sollen unbedingt weiterhin ein starkes Gegengewicht gegenüber unsensiblen Planungen bilden, insbesondere gegen den Postneubau.» Wie die bz berichtete, erstellt die Stadt Liestal als einer der ersten Orte der Schweiz zusammen mit der Softwarefirma Inside Reality ein virtuell begehbares Modell der Stadt, das Bauprojekte aus menschlicher Perspektive erfahrbar macht. Als Kommunikationsmittel soll es künftig Kontroversen vorbeugen. Zu Planungszwecken steht es bereits im Einsatz. Schwörer aber sieht dieses Mittel kritisch. «Wir sind der Auffassung, dass einzig eine Profilierung eine Idee gibt, wie ein Bau wirklich wirken wird.»
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