Nach der Niederlage bei den Europawahlen hat der französische Präsident Emmanuel Macron die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen einberufen. Mit Einschätzungen von SRF-Korrespondentin Mirjam Mathis aus Paris.
Das ist passiert: Nach dem Wahlerfolg des Rassemblement National in der ersten Runde der Parlamentswahl in Frankreich scheint eine Regierung der Rechtsnationalen wahrscheinlicher denn je. Marine Le Pens RN könnte Prognosen zufolge am kommenden Sonntag stärkste Kraft in der Nationalversammlung werden. Die Rechtsnationalen träumen gar von der absoluten Mehrheit.
Die Ausgangslage: Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager wollen eine rechte Regierung um jeden Preis verhindern und sind dafür zu einem Bündnis weit über die Parteigrenzen hinaus bereit. Auch wenn das RN in der ersten Wahlrunde am Sonntag deutlich vorn landete, ist nicht entschieden, wie viele Sitze die Rechtspopulisten in der Nationalversammlung stellen werden.
Der Plan: Aufgrund der hohen Wahlbeteiligung von 66.71 Prozent und der starken Konzentrierung auf die drei politischen Blöcke haben sich in ungewöhnlich vielen Wahlkreisen gleich drei Kandidaten für diesen zweiten Wahldurchgang qualifiziert. Französische Medien berichteten am Montag von gut 300 möglichen Triellen.
So verlief die erste Wahlrunde Box aufklappen Box zuklappen Die Zukunft: Ein Sieg des RN in den Stichwahlen hätte schwerwiegende Folgen. Bekommt die Partei die absolute Mehrheit, wäre Macron faktisch gezwungen, einen Premier aus ihren Reihen zu ernennen. Denn das Unterhaus kann die Regierung stürzen. Macrons Macht würde deutlich schrumpfen. Für Europa hiesse das, dass Frankreich unzuverlässiger werden würde.
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