Neues Ukraine-Hilfspaket: Ist die Schweiz so grosszügig, wie sich der Bundesrat gerne gibt? Eine Analyse von MatieuKlee
Doch stimmt das auch? Ist die Schweiz so grosszügig, wie sich der Bundesrat gerne gibt? Ein Blick auf die Zahlen lässt zumindest Zweifel aufkommen. Denn gemäss dem deutschen Institut für Weltwirtschaft in Kiel, das seit Kriegsbeginn Buch führt über die militärischen und humanitären Zusagen von Regierungen an die Ukraine, rangiert die Schweiz gemessen an ihrer Wirtschaftskraft gerade einmal auf Platz 33 im Vergleich zwischen 40 Ländern.
Keine militärische Hilfe von der SchweizNatürlich kann die Schweiz als neutrales Land keine militärische Hilfe leisten und kann damit deshalb auch nicht punkten. Doch selbst wenn man die rein humanitären Ausgaben vergleicht, spielt die Schweiz nicht vorne mit. Österreich zum Beispiel, das als neutrales Land ebenfalls nur humanitäre Hilfe leisten kann, schafft es auf Platz 11.
Pünktlich zum Jahrestag des Krieges verkündete der Bundesrat, dass er ein weiteres humanitäres Hilfspaket für die Ukraine von 114 Millionen Franken schnüren wolle. Zusätzlich zu den bereits geleisteten 240 Millionen Franken. Schliesslich sei die Schweiz ein Land, das sich für die humanitäre Hilfe stark engagiere, schob Bundespräsident Alain Berset nach. Doch trotz neuem Hilfspaket bleibt die Schweiz auf den hinteren Plätzen.
Keine indirekten Munitions- und WaffenlieferungenDas Institut für Weltwirtschaft berücksichtige bei seinem Ranking nur Gelder von Regierungen, kritisiert Bundesrat Cassis. In der Schweiz zahlten auch Private, die Glückskette etwa erreichte Rekordsummen oder das IKRK. Das stimmt. Doch selbst wenn man dieses Geld addieren würde, zählt die Schweiz immer noch nicht zu den grosszügigen Nationen.
Die beiden Bundesräte Ignazio Cassis und Alain Berset haben heute den Medien nicht nur das neue Hilfspaket vorgestellt, sie haben auch ganz klargemacht, dass sie auch in Zukunft keiner noch so indirekten Munitions- oder Waffenlieferungen an die Ukraine zustimmen werden.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Bundesrat beantragt 140 Millionen für weiteres Ukraine-HilfspaketDer Bundesrat beantragt ein Hilfspaket in der Höhe von 140 Millionen Franken, um in der Ukraine und Moldova nach einem Jahr Krieg humanitäre Hilfe zu leisten.
Weiterlesen »
Nun soll Bundesrat Rösti helfen – Der Streit um den geplanten Windpark auf dem Chall wird rauerSVP-Ortsparteipräsident Rolf Meyer sieht den Dorffrieden in Gefahr – dann nämlich, wenn der Bund die Weichen für den Ausbau erneuerbarer Energie ohne die Zustimmung der Standortgemeinden stellen könnte.
Weiterlesen »
Bundesrat will mehr als 11 Milliarden in Nationalstrassen steckenDer Bundesrat hat zwei Investitionsprogramme für die Verkehrsinfrastruktur verabschiedet. Bis zum Jahr 2030 sollen nach seinem Willen dafür Milliarden fliessen.
Weiterlesen »
Das hat der Bundesrat heute entschiedenRentner*innen sollen monatlich fünf Franken mehr erhalten und in den Ausbau des Schweizer Autobahnnetzes steckt der Bundesrat 11 Milliarden Franken. Die Entscheidungen im Überblick
Weiterlesen »
Bundesrat will 13,2 Milliarden Franken ins Strassennetz steckenDer Bundesrat plant grosse Investitionen in den Verkehr auf der Strasse. Bis 2030 will er sowohl die Nationalstrassen als auch den Verkehr in den Agglomerationen mit einem zweistelligen Milliardenbetrag unterstützen. Das Parlament muss das Paket noch absegnen.
Weiterlesen »