Trauer anzuschauen, brauche Mut und Kraft, sagt die Bieler Trauerbegleiterin Fernanda Vitello. Spaziergänge mit Ritualen können helfen.
Trauer anzuschauen, brauche Mut und Kraft, sagt die Bieler Trauerbegleiterin Fernanda Vitello. Spaziergänge mit Ritualen können helfen.Fernanda Vitello ist auch draussen begleitend unterwegs. Sie möchte auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen.Es ist ein kalter und nasser Apriltag. Eigentlich kein Wetter, um spazieren zu gehen. Fernanda Vitello hat ihre Regenjacke und Wanderschuhe angezogen.
Speziell an ihrem Angebot sind Trauerspaziergänge am Wasser oder im Wald. Dieses Angebot ist bislang allerdings noch nicht auf Resonanz gestossen. Sie begleitet die Menschen weiterhin in ihrem Praxisraum. «Ich möchte aber auf die verschiedenen Bedürfnisse eingehen können.» «Dabei ist Trauer eigentlich eine normale, gesunde Reaktion nach einem Verlust. Die Fähigkeit zu trauern ist uns Menschen angeboren. Problematisch wird es erst, wenn diese Fähigkeit verkümmert und die Person in der Trauer erstarrt», sagt die Trauerbegleiterin. Eine mögliche Form, die Trauer wieder ins Fliessen zu bringen, sei die Bewegung, so Vitello.Im Wald nimmt sie zum Beispiel gerne die Symbolik einer Lichtung auf.
Doch damit allein werde die Trauer nicht verarbeitet. Sie könne sich nur verwandeln, wenn man sie anschaue, so Vitello. So könne zum Beispiel eine Erinnerung an die verstorbene Person mit der Zeit als etwas Schönes und Fröhliches angesehen werden.Der Prozess könne teilweise allein passieren oder in Gesprächen mit Beziehungspersonen. Doch oft hätten Menschen, die lange trauern, das Gefühl, eine Last zu sein, so Vitello.
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