Lückenhafte Versorgung mit Defibrillatoren in Basel-Stadt

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Lückenhafte Versorgung mit Defibrillatoren in Basel-Stadt
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In Basel-Stadt ist die Versorgung mit Defibrillatoren (AED) unregelmäßig. Es gibt keine systematische Erfassung der Geräte und ihre Verteilung ist eher zufällig. Offizielle Initiativen zur strategischen Positionierung fehlen. Dies führt zu Ungleichheiten in der Versorgung, insbesondere in Wohngegenden. Obwohl öffentliche Gebäude und Institutionen über Defibrillatoren verfügen, gibt es nur wenige Geräte, die rund um die Uhr öffentlich zugänglich sind. Es gibt einen Aufruf an die Behörden, die Anzahl an registrierten Geräten zu erhöhen und die Karte der Geräteverteilungen zu aktualisieren.

Nicht überall in Basel-Stadt sind die Bedingungen für Betroffene mit Herz-Kreislauf-Stillstand gleich gut. Denn ob ein Defibrillator in der Nähe ist, ist reine Glückssache. Systematische Erhebungen der Vorfälle oder Platzierungen der Geräte gibt es bisher nicht. Bis zu 8000 Menschen erleiden in der Schweiz jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Durch sofortige Reanimation verlängern sich die Überlebenschancen von fünf Minuten auf bis zu einer Stunde.

Dies, weil sich das Herz bei einem Grossteil der Betroffenen in einem sogenannten Kammerflimmern befindet und durch Reanimation die Chancen erheblich gesteigert werden können. Auch öffentliche Defibrillatoren (AED) können die Überlebenschancen erhöhen. Denn bis die Ambulanz eintrifft, dauert es in Basel-Stadt durchschnittlich zehn Minuten. Die aktuellen AED werden hauptsächlich von Firmen für die gesamte Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Es gibt nur wenige Geräte, die in privatem Besitz sind. Eine gesetzliche Regelung für das Bereitstellen der Geräte seitens Firmen gibt es nicht, allerdings wird es vom Bund empfohlen. Und: Auch genaue Angaben existieren nicht. «Im Kanton Basel-Stadt besteht derzeit keine Meldepflicht für Defibrillatoren», heisst es beim Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) auf Anfrage. Die Behörden stützen sich deshalb auf freiwillige Angaben von Dritten, um die sogenannte In anderen Kantonen wie etwa im Tessin stellten der Kanton und Gemeinden bereits vor zehn Jahren die Geräte zur Verfügung. Anders in Basel-Stadt: «Hier findet keine strategische Positionierung von AED-Geräten durch die Behörden statt, das heisst die Abdeckung folgt einer gewissen Zufälligkeit und die Karte ist aufgrund des freiwilligen Meldeverfahrens mutmasslich nicht vollständig», so JSD-Sprecher Toprak Yerguz auf Anfrage. Auf der Website defikarte.ch können die Defibrillatoren in der Nähe eruiert werden. Nicht alle Basler Quartiere sind aufgrund genannter Faktenlage gleich gut erschlossen, wie die Regierung kürzlich in einer schriftlichen Beantwortung einer Anfrage von Grossrat Beda Baumgartner (SP) erläuterte. Er sei von medizinischem Fachpersonal auf diesen Zustand angesprochen worden, so Baumgartner auf Nachfrage der bz. Noch hängig ist ausserdem ein Vorstoss von Amina Trevisan (SP), mit dem sie Defibrillatoren fordert, die rund um die Uhr zugänglich sind. Klar ist: Passiert ist seit Bekanntwerden der «Löcher» in der AED-Abdeckung in Basel bisher nichts. Bekannt ist, dass primär öffentliche Gebäude, Institutionen und Betriebe häufig über Defibrillatoren verfügen. Den Institutionen wird vom Kanton empfohlen, Gerätestandorte den Behörden zu melden und die Defibrillatoren rund um die Uhr öffentlich zugänglich zu positionieren. Nur ist das nicht überall der Fall, wie Trevisan betont. Die zeitlich möglichst unbeschränkte Zugänglichkeit sei ein wichtiger Faktor bei der Ersten Hilfe, weshalb AED-Geräte vorzugsweise in öffentlichen Gebäuden oder anderweitig gut zugänglichen Gebäuden platziert werden sollten, so auch Yerguz. Fakt ist: «Im Kanton Basel-Stadt haben wir 232 registrierte Geräte, davon sind 38 AED jederzeit, sprich während 24 Stunden, zugänglich.» Also nur rund ein Sechstel.Defibrillatoren befinden sich häufig in Gebäuden, die stark frequentiert werden, und praktisch nie in Einfamilienhäusern. Dies erklärt gemäss Yerguz die Lücken auf der Karte in klassischen Wohngegenden wie im Bruderholz oder in den Quartieren Kornfeld und Am Hang in Riehen. Ähnlich sieht es im Matthäus-Quartier aus. Yerguz: «Dass je nach Standort der Weg bis zum nächsten Gerät etwas weiter sein kann, ist bekannt.» Selbstverständlich verfolge das JSD das grundsätzliche Ziel, den Weg zum nächsten Gerät möglichst kurz zu halten. «Wir werben dafür, dass den Behörden möglichst viele private AED-Geräte gemeldet werden, damit sie auf der Karte verzeichnet werden können.» Via First-Responder-App können im Ernstfall ausserdem freiwillige Helferinnen und Helfer in der Nähe kontaktiert werden. Am Unfallort führen sie Wiederbelebungsmassnahmen durch, bis eintreffende Rettungskräfte am Einsatzort übernehmen. Es handelt sich dabei um Laien mit einer entsprechenden Ausbildung. Das Projekt zeigt Erfolg. Zahlen dazu, welche Defibrillatoren in Basel bisher wie oft genutzt wurden, gibt es nicht für die Öffentlichkeit. «Wir wissen jedoch, dass auf jedem First-Responder-Einsatz mindestens ein Laien-AED-Gerät vor Ort ist», so Yerguz. Mit zusätzlichen AED könne sichergestellt werden, dass bereits der erste Laienhelfer innerhalb der vom Interverband für Rettungswesen (IVR) angestrebten Zeit von drei bis fünf Minuten einen AED auf Platz habe

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