Eine Rekonstruktion der Hochwasser von Ende Juni im Wallis zeigt: Politik und Behörden haben zum Ausmass beigetragen.
In der Nacht vom 29. Juni 2024 trat die Rhone in Siders über die Ufer. Sie überschwemmte das Wohnviertel Sous-Géronde und verwüstete eine Fabrik, in der Aluminium produziert wurde. Wie durch ein Wunder kamen keine Menschen ums Leben. Aber das Leben von Dutzenden Familien wurde auf den Kopf gestellt. Mitten in der Nacht mussten sie ihre Häuser verlassen. Sie werden nie wieder zurückkehren können.
Das Projekt ist gigantisch – sein Budget wird 3.4 Milliarden Franken betragen – und soll sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken. In den am stärksten gefährdeten Abschnitten waren Sofortmassnahmen vorgesehen: in Siders und in Visp. Denkmalschutz als Hindernis Im Jahr 2021 übernahm der frisch in den Staatsrat gewählte Oberwalliser SVP-Mann Franz Ruppen das Dossier – mit der klaren Absicht, das «Jahrhundertprojekt» zu redimensionieren. Die Regierung gab eine umfassende Analyse in Auftrag. Die kam im vergangenen Mai zum Schluss, dass das Hochwasserrisiko überschätzt und das ganze Vorhaben unverhältnismässig sei. Gegnerinnen und Gegner der dritten Rhone-Korrektion reagierten erfreut.
Die Produktion in seiner Fabrik stand über zwei Monate lang still, mit katastrophalen Folgen. Für den deutschen Autohersteller Porsche, der die Bleche für seine Produktion ausschliesslich aus Siders bezieht, habe der Stillstand der Fabrik einen Verlust von einer Milliarde Euro bedeutet – was 17'000 nicht produzierten Fahrzeugen entsprochen habe.
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