Ein Betrüger, der sich als «Solo Daddy» vorstellte, hat mehrere Frauen um Tausende Franken betrogen. Er nutzte die Schwäche seiner Opfer, die sich in einer schwierigen Lebensphase befanden, und gab ihnen falsche Hoffnungen auf eine glückliche Zukunft.
Eine glückliche gemeinsame Zukunft – das versprach der «Heiratsschwindler» den Frauen, die sich meist in einer schwierigen Lebensphase befanden. Er brachte mehrere Frauen um Tausende Franken. Die Masche des «Heiratsschwindlers» : Sich an Frauen heranmachen, die sich in einer schwierigen Lebensphase befanden. Mehrere Frauen wurden Opfer eines Betrügers, der ihnen eine glückliche Zukunft zu zweit vorgaukelte.
Ein Opfer des «Heiratsschwindlers» ist eine junge Frau, die eine «schwierige Beziehung» hinter sich hatte. Heiratsschwindler nennt man die Sorte Betrüger, die ihren Opfern eine romantische Zukunft vorgaukeln, letztlich aber an deren Geld interessiert sind. Dabei haftet dem Phänomen, das in Filmen und Romanen nicht selten mit Humor behandelt wird, weder etwas Romantisches an, noch ist es sonderlich lustig. «Heiratsschwindelei» – schon der Begriff wirkt verharmlosend – kann sich auf die Opfer verheerend auswirken, materiell wie auch psychisch. So wie im Fall einer jungen Frau, über deren Schicksal und das anderer Betroffener nun «Ich hatte gerade schwierige Beziehungen mit Typen hinter mir, die sich nicht korrekt verhalten hatten. Ich hatte nicht mehr viel Selbstvertrauen», sagt Mélissa in einem Interview mit «Blick». Mélissa ist Mitte 20, heisst aber nicht so. Wie die anderen Opfer des Betrügers – ein Mann Mitte 30, genannt «Solo Daddy» – erzählt sie zwar bereitwillig ihre Geschichte, möchte aber anonym bleiben. «Als mir dieser alleinerziehende Vater sagte, er wolle eine ernste und stabile Beziehung aufbauen, habe ich es einfach mal versucht, ohne misstrauisch zu sein. Wir hatten viele Gemeinsamkeiten», erzählt sie. Hier die Opfer, in diesem Fall Frauen, die eine «schwierige Beziehung» hinter sich haben oder sich in einer schwierigen Lebensphase befinden. Dort der Betrüger, in diesem Fall ein Mann, der dem Opfer auf Datingapps vorgaukelt, durch die Begegnung und eine Beziehung mit ihm werde sich das Leben zum Besseren wenden. Und schliesslich die Scham, weil man auf die Masche des Betrügers hereingefallen ist. «Ich komme mir so dumm vor, wenn ich diese Geschichte erzähle», wird Mélissa zitiert. «Ich fühle mich, als wäre ich die Protagonistin in einer schlechten Netflix-Serie gewesen.» So typisch Situation und Verhalten von Mélissa, so musterhaft das Vorgehen des Täters. «Er hat ein Talent dafür, Empathie zu wecken», so die Frau. Nicht nur diese Gabe hatte der Täter offenbar, er war anscheinend auch in der Lage, vor den Frauen eine stringente, in sich geschlossene und daher glaubwürdige Lügengeschichte seines Lebens auszubreiten. Gerne stellte er sich dabei als Opfer von Verhältnissen dar. Mélissa täuschte er vor, gerade eine schlechte Phase durchzumachen. Sein Geschäft sei gescheitert, sein Vater sei auf Weltreise, mit seiner Mutter spreche er nicht mehr und seine Ex fordere Unterhaltzahlungen für ihren gemeinsamen Sohn. «Das hat meine Mutter und mich sehr bewegt», gesteht Mélissa.«Meistens ging es dem Täter um Geld, um die er unter Vortäuschung falscher Tatsachen und Gefühle die Frauen bat. Im Fall von Melissa waren es mehrere Tausend Franken. «Er war in Panik. Er hatte Angst, das Sorgerecht für seinen Sohn zu verlieren, wenn er nicht bald den Unterhalt zahlt», sagt sie. «Ich hatte Mitleid, ich lieh ihm 2000 Franken und bezahlte auch seine Telefonrechnung.« Dann brauchte der Mann ein Velo für ein Fahrradrennen. Melissa: «Ich habe den Betrag von 5200 Franken für den Kauf eines Elektrovelos vorgestreckt und auch seine Miete bezahlt. Er hatte Angst, dass er rausgeschmissen wird.» Als der Betrug aufflog, war Mélissa am Boden zerstört. Durch eine Freundin erfuhr sie vom falschen Spiel des Mannes. Sie habe erklärt dass gegen ihn zwei Anzeigen wegen häuslicher Gewalt eingereicht worden waren und er er bereits wegen Liebesbetrugs verurteilt worden war. Anschliessend habe sie den Kontakt abgebrochen. Sie fand heraus, dass es eine WhatsApp-Gruppe gab aus Frauen, die allesamt Opfer des Mannes wurden. Else, Marine, Laurence , Vanessa – alles Frauen, die sich in einer «schwierigen» Lebensphase befunden hatten, alleinstehend oder alleinerziehend waren. Und die der «Heiratsschwindler» meistens – auch das ist ein Muster – in sozialen Netzwerken oder in Dating-Apps kennengelernt hatte
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