Eine Studie untersucht, wie Menschen Hass in früheren Beziehungen verarbeiten und welche Erkenntnisse sie daraus gewinnen. Die Ergebnisse zeigen, dass Hass oft ein Signal für tiefliegende Probleme ist, aber gleichzeitig als Katalysator für Veränderung und Wachstum dienen kann.
Jede Kategorie repräsentiert spezifische emotionale und psychologische Prozesse, die die Teilnehmenden schilderten. Insgesamt wurden 70 partnersuchende Singles befragt, darunter 39 Frauen, 28 Männer und 3 nicht-binäre Personen im Alter von 19 bis 73 Jahren. Sie hatten in früheren Beziehungen erlebt, wie Liebe in Hass umschlug. Die Teilnehmenden verfassten freie Texte darüber, was der Hass ihnen sagen wollte.
Diese Texte wurden inhaltsanalytisch ausgewertet, wobei sich die vier Kategorien herauskristallisierten. Die meisten Teilnehmenden beschrieben, dass der Hass ihnen half, sich emotional und physisch vom Partner zu lösen, um sich selbst zu schützen. 'Ich musste mich von ihm distanzieren, weil ich merkte, dass ich mich selbst verlor.' 'Der Hass half mir, mich abzugrenzen, und jetzt weiß ich, dass ich stark genug bin, mich zu schützen.' Viele Teilnehmende berichteten von einem tiefen Vertrauensbruch, der den Hass auslöste. 'Alles, was ich glaubte, über ihn zu wissen, war eine Lüge - der Hass war die einzige Reaktion auf diesen Vertrauensbruch.' 'Es war der Moment, als ich merkte, dass er mich belogen hat - von da an konnte ich ihm nie wieder vertrauen.' Ein zentraler Aspekt war die Reflexion eigener Anteile und die Übernahme von Verantwortung für das eigene Verhalten. 'Ich habe Fehler gemacht, die ich nicht sehen wollte, aber jetzt weiß ich, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe.' 'Der Hass hat mir geholfen, meine eigenen Muster zu erkennen und zu verstehen, was ich wirklich von mir selbst will.' Fast die Hälfte der Teilnehmenden berichtete, dass sie durch den Hass Wachstum und Erkenntnis erlangten. 'Der Hass hat mir geholfen, mich selbst zu finden - ich habe gelernt, was ich wirklich im Leben will.' Verteilung der Kategorien pro Person Im Durchschnitt wies jede Person 2,5 Kategorien auf. Die Spannbreite reichte von einer bis zu allen vier Kategorien. Dies zeigt, dass die Verarbeitung von Hass ein individueller und vielschichtiger Prozess ist. 'Hass ist ein Signal für tiefliegende Probleme in der Beziehung, kann aber auch als Katalysator für Veränderung und Wachstum wirken, wenn wir bereit sind, uns damit auseinanderzusetzen.' Die Studie hebt hervor, dass eine reflektierte Auseinandersetzung mit vergangenen Beziehungen essenziell ist, um zukünftige toxische Dynamiken zu vermeiden. Gebauer betont: 'Es besteht die Gefahr, dass wir uns ähnliche Partner wie die Ex-Partner suchen und so vom Regen in die Traufe geraten.' Um dies zu verhindern, empfiehlt er, die Dynamiken der vergangenen Beziehung zu analysieren, eigene Muster und die des Partners zu erkennen und sich'rote Flaggen' zurechtzulegen, ohne dabei Angst vor normalen Konflikten zu entwickeln. Wenn dies geschehen ist, können die Betroffenen loslassen und sich guten Mutes auf die Suche nach einer neuen Beziehung begeben
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