Fürsorge ist manchmal manipulativ. Wie man das erkennt.
Fürsorge ist manchmal manipulativ. Wie man das erkennt.Wie lassen sich Freundschaften und Kinder miteinander vereinbaren? Claudia Schumacher gibt in ihrer Kolumne die Antwort auf diese Frage.An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Eine der grossen Paradoxien des Menschseins ist, dass Frauen oft die treibende Kraft sind, wenn es ums Zusammenziehen, um Ehe oder Kinder geht – obwohl Studien zeigen, dass vor allem Männer von der Nähe einer Frau profitieren . «Was soll das Theater?», frage ich also meinen Freund: «Deine Freundin hätte die besseren Gründe für Angst.»
Schliesslich ist es meistens die Frau, die den Löwenanteil der Care-Arbeit leistet, während der Mann mit strategischer Inkompetenz vor der Waschmaschine steht, bis sie ihn wegschubst, weil sie es bei so viel Unfähigkeit lieber selbst macht. «Touché», lacht mein Kollege: «Aber ist das die ganze Wahrheit?» Beobachte er zum Beispiel seine Eltern, komme es ihm vor, als verstecke sich hinter der absoluten Fürsorge seiner Mutter eine ziemliche Macht.
«Wenn jemand versucht, dich zu kontrollieren», sagt der britische Meditationslehrer und ehemalige Mönch Jay Shetty, «geschieht das oft in der Form von Fürsorge.
Eine gute Frage, wenn jemand Fürsorge gibt, die ein ungutes Bauchgefühl auslöst. Das gilt privat wie beruflich: Hilft die Nettigkeit des Gegenübers einem wirklich – oder holt sich die Person in Wahrheit etwas von einem? Auch mit Blick auf die eigene Fürsorge lohnt sich eine gelegentliche Selbstbefragung: Liebe heisst, anderen zu geben, was sie brauchen und wollen. Und nicht das, was man selbst will oder was einem zu geben leichtfällt.
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