Der Notfallarzt in der Region nimmt das Telefon nicht ab, alle Apotheken sind geschlossen und ein Spitalmitarbeiter rät ihm, nach Singen zu fahren. Am Schluss landet der Unternehmer wider Willen im Notfall in Münsterlingen. Wo es so kommt, wie er befürchtet hat.
«Es ist der Horror»: Ein Kradolfer reagiert nach einem Insektenstich stark allergisch und erlebt danach auf der Suche nach medizinischer Hilfe eine Odyssee
Dem Unternehmer ist schnell klar, was sein Problem ist. Und dass es lebensgefährlich werden könnte. Um 21.30 Uhr entschliesst er sich deshalb, seinen Hausarzt anzurufen. Dort läuft aber nur ein Band mit dem Hinweis, wer im Kreis Bischofszell-Kradolf-Sulgen-Erlen Notfalldienst leistet und wie die betreffende Person telefonisch zu erreichen ist. Mike T. wählt die angegebene Nummer und lässt es 30 Mal klingeln, doch niemand nimmt ab.
Am nächsten Morgen sind die körperlichen Symptome der allergischen Reaktion verschwunden. Mike T. hat aber noch immer eine fast grenzenlose Wut im Bauch nach den Ereignissen am Vorabend. Zuerst telefoniert er seinem Hausarzt, um ihm mitzuteilen, dass die Notfallnummer falsch sei, was dieser in Abrede stellt. Die anderen Hausärzte in der Region weisen den Vorwurf ebenfalls zurück. Also wendet sich Mike T.
Ihm selber kann beim nächsten Bienen- oder Wespenstich nicht mehr viel passieren. An seinem Schlüsselbund hängt jetzt ein Set mit Medikamenten für den Notfall.Die Apotheken decken unter der Woche durch ihre Öffnungszeiten eine Versorgung bis maximal 20 Uhr ab. Die Coop Vitality Weinfelden hat bis 20 Uhr geöffnet und wäre in der Nähe von Kradolf. An Sonn- und Feiertagen sind Notfallapotheken, aufgeteilt zwischen Thurgau West und Ost, von 8.00 Uhr bis 18.
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