Die Welt sitzt auf Lantal

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Urs Rickenbacher, Chef der Schweizer Textilfirma Lantal, im Interview über Sitzbezüge für Verkehrsbetriebe, Airlines und die Zukunft des Passagiersitzes.

Lantal -Textilfirma rüstet Verkehrsbetriebe, die Air Force One und Airlines auf der ganzen Welt aus. Im Interview verrät Patron Urs Rickenbacher, wie der Passagiersitz der Zukunft aussieht, was er von Holzsitzen im ÖV hält und was er mit Schwarznasenschafen plant. Lantal -Chef und -Mehrheitsaktionär Urs Rickenbacher in der Textilfabrik in Melchnau bei Langenthal BE. Im Hintergrund wird ein neuer Airline-Stoff gewoben.Die Umgebung ist unscheinbar.

Nichts deutet vor der Fabrikhalle von Lantal in Melchnau bei Langenthal BE darauf hin, dass hier Teppiche, Vorhänge und Sitzbezüge für die ganze Welt produziert werden - sowohl für Verkehrsbetriebe wie die SBB als auch für rund 300 Airlines wie Emirates oder Thai Airways. Die Wolle als Rohware, mehrheitlich aus Neuseeland und England, fertigt die bald 140 Jahre alte Familienfirma Lantal in der eigenen Spinnerei in Huttwil zu Garn, das anschliessend in Melchnau gefärbt und verwoben wird. Die Produktion erfordert Hunderte von Garnspindeln, aufgesteckt auf einem Gatter, einen energieintensiven Färbeprozess in grossen Tanks und viel Handarbeit. Firmenpatron Urs Rickenbacher, 67, will dies ändern, wie er im Interview erklärt. Herr Rickenbacher, fast jedes Gesäss in der Schweiz kam schon mal in Berührung mit Ihrem Stoff, sei es im SBB-Zug, im VBZ-Tram oder im Swiss-Flugzeug. Trotzdem ist der Name Lantal praktisch unbekannt. Stört Sie das? Nein, das stört mich nicht gross. Aber klar, vielen Leuten ist nicht bewusst, dass sie auf einem Schweizer Stoff sitzen oder einem Schweizer Teppich stehen, wenn sie an Bord einer internationalen Airline sind oder in ihrem städtischen Bus Platz nehmen.Etwa 300. Allein in Deutschland beliefern wir rund 45 regionale Verkehrsbetriebe, in Karlsruhe, München, Hamburg, Frankfurt und vielen weiteren Städten. In Frankreich sind es ebenfalls knapp 50, und in der Schweiz um die 40. Dazu zählen die SBB, Postauto sowie die Verkehrsbetriebe in Zürich, St. Gallen und Luzern. Etwa jeden fünften Umsatzfranken erzielen wir mit Firmen im öffentlichen Verkehr. Aber hier sehen wir noch grosses Potenzial.Schauen Sie sich die Strassen an: Überall herrscht Stau. Der Individualverkehr stösst zunehmend an seine Grenzen. Es braucht künftig überall ein grösseres, zukunftsfähiges Verkehrsangebot. Die USA sind ein gutes Beispiel dafür. Dort wird es in den nächsten 10 bis 15 Jahren einen grossen Boom geben, es gibt zahlreiche Projekte, für die wir uns als Zulieferer interessieren.Unsere Sitzbezüge gibt es an Bord der nationalen Amtrak-Züge, die entlang beider US-Küsten durchs Land fahren. Wir beliefern auch die Schweizer Zugbau-Firma Stadler, die an der Westküste stark im Geschäft ist. Und derzeit interessieren wir uns für zwei, drei grosse Bahnprojekte, unter anderem in Kalifornien.Stimmt. Präsident Trump spricht ja von Zöllen in der Höhe von 20 bis sogar 60 Prozent. Wie schlimm es tatsächlich kommen wird, werden wir sehen. Auch deshalb sind wir froh, dass wir bereits seit den 1970er-Jahren in North Carolina ein Werk haben mit rund 60 Angestellten. Dort produzieren wir zwar in erster Linie für die Luftfahrt, aber wir könnten auch für Züge Stoffe herstellen.In der Schweiz haben beispielsweise die Zürcher und Aarauer Verkehrsbetriebe Holzsitze in Trams und Bussen installiert. Haben Stoffsitze bald ausgedient? Diese Entwicklung beobachten wir natürlich genau. Und wir machten uns Gedanken, ob wir ebenfalls Holzsitze anbieten sollen. Wir bleiben aber beim strapazierfähigen Plüsch sowie bei Leder und Kunstleder.Holz ist nun mal glitschig. Es gab auch schon einen Unfall, bei dem eine ältere Frau in einer Kurve vom Holzsitz runtergerutscht ist und sich verletzt hat. Nun haben manche Betriebe begonnen, Stoffpolster auf die Holzsitze zu montieren. Auch weil sie relativ schnell verkratzt aussehen, sei es durch Gürtel oder Hosenknöpfe.Persönlich ging ich während der Pandemie davon aus, dass das Thema Hygiene auch künftig enorm wichtig sein wird. Wir baten Produkte an mit antibakteriellem und antiviralem Überzug. Doch das hat damals niemanden interessiert und auch heute nicht, da habe ich mich getäuscht.Es geht ja nicht nur um Viren. Sei es ein verschütteter Energydrink, Schweiss oder andere Körperflüssigkeiten - der Stoff saugt alles auf. Ich verstehe, dass man der Meinung sein kann, ein Stoffbezug sei weniger hygienisch. Aber natürlich werden auch Stoffsitze regelmässig und gründlich von den Verkehrsbetrieben gereinigt. Und in der Luftfahrt werden sie während ihrer Einsatzzeit von rund zwei Jahren bis zu fünf Mal chemisch gereinigt.Das kann man so sagen, weil die Stoffüberzüge im öffentlichen Verkehr aus Vandalismusgründen fest montiert sind und sich nicht einfach abziehen lassen. Auf sozialen Medien kursieren Videos, bei denen Fahrgäste auf Zürcher S-Bahn-Sitze klopfen und damit viel Staub aufwirbeln. Das ist s

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