Er ist 43 Jahre alt, trägt seit 14 Jahren bereits den Titel eines Philosophieprofessors, schreibt Bücher am Laufband, gilt gerne als Starphilosoph und Bestsellerautor: Markus Gabriel.
Wenn die Tage dunkel und kalt und die Nächte lang sind, bleibt umso mehr Zeit für ausgedehntes Grübeln: Wie bin ich eigentlich in dem Leben gelandet, das nun das meine ist? Woher kommen die Leere, die Rastlosigkeit? Und vor allem: Wozu das alles?
Hilft der Gottesglaube? Gläubige Menschen mögen entgegnen, dass Gott es mit Sicherheit gut mit ihnen meint und kein Anlass zu befürchten bestehe, das eigene Leben werde für ein übles Spiel missbraucht. Doch selbst dann scheint unsere Existenz angesichts der raumzeitlichen Dimensionen des Weltalls mickrig kurz und sinnentleert.
Ganz im Gegenteil: Der Einsicht in die Absurdität des eigenen kurzen Besuchs auf Erden erwächst die Möglichkeit zur Ironie als einer spezifisch menschlichen Lebensform, in der wir uns selbst nicht mehr so tragisch ernst nehmen müssen. In seinem Buch «Sinn des Lebens» bringt der Literaturwissenschaftler Terry Eagleton die Unterscheidung so auf den Punkt: Der Sinn des Lebens befindet sich nicht wie der Blinddarm im Unterleib, wir können ihn also auch nicht suchen und finden. Wir können ihn nur erfinden oder unserem eigenen Leben einhauchen oder verleihen.
Die erste Bedingung leuchtet unmittelbar ein: Ein leidenschaftsloses Leben, in dem wir lustlos durch die Tage wandeln, wird die Sinnfrage wohl selbst dann an die Oberfläche spülen, wenn wir an sich wichtig finden, was wir tun. Ein sinnloses Leben? Einigen mag Wolfs Vorstellung eines sinnvollen Lebens dennoch sauer aufstossen: Masst sich die Philosophin nicht an, fremde Lebensentwürfe abzuwerten? Aber das ist gar nicht Wolfs Anliegen.
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