Im Kanton Bern haben Eltern mehr Mitspracherecht als andernorts. So warten viele mit dem Schuleintritt noch zu.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieFoto: Adrian MoserLehrpersonen finden einen späteren Eintritt vielfach nicht sinnvoll.
Geboren im April, gehört der Bub zu den Jüngeren seines Jahrgangs. Stichtag ist im Kanton Bern der 31. Juli. Kinder, die bis dahin ihren vierten Geburtstag feiern, werden im August eingeschult. Wer sein Kind erst ein Jahr später schicken will, setzt auf dem Anmeldeformular einfach ein entsprechendes Kreuz. Vielerorts müssen die Eltern das Formular dieser Tage einreichen. Mit dem Kreuz ist die Sache geritzt – Behörden und Schulen haben in dieser Sache keine Entscheidungskompetenz.Und doch beobachten manche die Tendenz zur späteren Einschulung mit Besorgnis, wie Gespräche mit Kindergartenlehrerinnen und Schulleitungen zeigen.
Claudia Roebers, Leiterin der Abteilung Entwicklungspsychologie an der Universität Bern, sagt: «Es gibt Einflüsse, die viel grösser sind als der Altersunterschied.» Etwa das familiäre Umfeld.Ein späterer Kindergarteneintritt ist laut Roebers nur in seltenen Fällen förderlich. Beispielsweise wenn ein Familienmitglied einen schweren Unfall hatte. Oder wenn das Kind durch einen Umzug aus dem Umfeld gerissen wurde.
Eine solche hat Marianne Wüthrich, Kindergartenlehrerin in Uettligen, auf Lager – der WC-Wecker. Kinder, die beim Toilettengang noch nicht selbstständig sind, können einen Klingelton wählen. Schlägt der Wecker mitten am Vormittag Alarm, werden sie erinnert, dass es an der Zeit ist. «So gibt es nur selten ein Unglück», sagt Wüthrich. Auch sie findet Rückstellungen meist nicht sinnvoll.
Forderungen nach höheren Hürden mögen aber weder die Lehrpersonen noch ihr Berufsverband Bildung Bern laut äussern. Zu gross wäre wohl der Widerstand, zu klein die Aussicht auf politischen Erfolg. So setzt Franziska Schwab von Bildung Bern auf das «gegenseitige Vertrauen». Die Schulleitung solle mit den Eltern das Gespräch suchen.
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