Wieso heisst Ostern, Ostern?
Katholikinnen und Katholiken sollen mindestens einmal im Jahr beichten. Heute ist das Befolgen dieser Pflicht jedem und jeder Gläubigen selbst überlassen. Aber bis ins 20. Jahrhundert kontrollierte die katholische Kirche das Einhalten der Beichtpflicht streng – mittels sogenannter «Beichtzettel», auch «Osterzettel» oder «Buesszedel» genannt. het de Giischtlicha jedum als Quittung a sogenannta truckta Oschterbiichtzedel ggä.
Beichtpflicht seit 800 Jahren Box aufklappen Box zuklappen Die jährliche Beichtpflicht wurde im Jahr 1215 im 4. Laterankonzil festgelegt. Zu kontrollieren, dass die Gläubigen diese Pflicht auch wirklich erfüllten, wurde dreihundert Jahre später, in der Zeit der Reformation und der katholischen Gegenreformation, besonders wichtig: Die jährliche Beichte «bewies», dass die Gläubigen dem alten Glauben treu geblieben waren.
Flächendeckend eingeführt wurden die Beichtzettel vielerorts im 19. Jahrhundert. Der Grund: Anders als zuvor durften Gläubige nun Kirche und Pfarrer für die Beichte selber wählen. Der Beichtzettel bescheinigte dem Pfarrer des Wohnorts, dass man die Beichtpflicht erfüllt hatte. In allen Kirchen, nah und fern, Ging er zur Beichte oft und gern, Und gab der Beichte Zettel willig An andere Knaben – aber billig. Wie es Anfang des 20. Jahrhunderts im Freiburger Sensebezirk zu und herging, schilderte Autor Peter Boschung: Einer habe ein paar Mal einen Beichtzettel nach Hause gebracht, «wa mu nit der Pfarrer ggä het. Er het drum denn iina bchennt u nai het er siner fürige Oeschterzedle dene vergremplet, wa mu eppis z suuffe zalt hii».
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