Roland Lapp ist der Schlossherr von Romanshorn. Der Unternehmer aus Schaan schaut die nächsten Tage gespannt nach London, wo ein Handelsschiedsgericht ein Urteil zu einem drei Jahrzehnte langen Streit fällt. Die Streitsumme ist mittlerweile irrwitzig.
17-Milliarden-Klage gegen tschechischen Staat – Romanshorner Firma könnte riesige Summe Schadenersatz erhalten
Die 17-Milliarden-Klage gegen den tschechischen Staat ist ein wahrer Wirtschaftskrimi, in dem selbst der tschechische Geheimdienst seine Hände im Spiel hatte. Auch Roland Lapp spielt in dem Stück eine nicht unwesentliche Rolle, zu der er so unerwartet gekommen ist wie zum Schloss Romanshorn. Aber dazu später mehr.
Auch wenn die Towit Machinery Trading AG nicht mehr aktiv ist, so ist sie dennoch beim Eingang des Schlosses präsent.Svetlik kannte Jiri Orsula, einen Anwalt, der früher für Josef Stava und dessen Firma Diag Human tätig war, sich dann aber im Streit von Stava trennte. Der Prager Rechtsanwalt behauptete, Stava schulde ihm Geld für juristische Dienstleistungen.
Jan Urban vermutet, dass künftig nicht nur Kunstwerke, sondern auch tschechische Anleihen oder andere Finanzinstrumente konfisziert werden könnten. Sein Rat an den tschechischen Staat lautet deshalb: «Verhandeln, die besten verfügbaren Anwälte in all diesen Ländern einstellen – und beten.»Nun folgt der Showdown, und nicht nur Roland Lapp erwartet das Urteil in den kommenden Tagen mit grosser Spannung.
Roland Lapp blieb danach im Osten tätig und baute dort sein Netzwerk aus. So machte er 2005 Bekanntschaft mit Jan Reichelt. Der Tscheche war wiederum eng befreundet mit Jan Svetlik, welcher ein paar Jahre später den Tipp geben sollte, sich in die Diag-Human-Klage einzukaufen. Svetliks Vitkovice-Gruppe hatte für Gasflaschen eine patentierte Lösung gefunden und operierte weltweit. Der riesige Konzern war aber ebenso dick im Handelsgeschäft mit Maschinengütern drin.
Zu Beginn der 2010er-Jahre habe die Towit im Maschinenhandel gutes Geld verdient, verrät Lapp. Doch im Gegensatz zu den Tschechen im Verwaltungsrat bestand der Schweizer darauf, dass mit den Gewinnen erst der Kauf des Schlosses zurückbezahlt wird, weil der Verwaltungsrat mit einem Wechsel dafür haftete. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im Osten wusste Lapp, dass sein Engagement nicht ohne Risiko war.
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