Die Schweizer Meisterschaften im Curling enthüllen spannende Entwicklungen: Jugend, Rekurse und die Debatte um neue Besen prägen die Szene. Yannick Schwaller verteidigt seinen Meistertitel, kämpft aber um die Olympia-Qualifikation. Silvana Tirinzoni verpasst den Final und steht aber für 2026 fest.
Schweizer Curling erlebt gerade aufregende Zeiten. Die Schweizer Meisterschaften in Bern beweisen, dass die Jugend nachrückt. Der Wert des Titels wird letztlich per Rekurs festgelegt. Auch international wird der Dichtestress an der Spitze immer grösser. Bei den Männern ist die Schweizer Qualifikation für die Olympischen Spiele 2026 in Mailand nach der verpatzten Heim-WM im vergangenen Jahr noch nicht gesichert.
Dass neue Besen dabei eine wichtige Rolle spielen könnten, macht die Sache für den alten und neuen Schweizer Meister Genf mit Skip Yannick Schwaller erst recht kompliziert. Der neue Schweizer Meistertitel bedeutet für die Schweiz automatisch die Fahrkarte für die EM im Herbst 2025. Doch nach einem Einspruch des Teams um den Appnzeller Skip Michael Brunner und den Aargauer Romano Meier stellte die Rekursinstanz des Verbandes den ursprünglichen Selektionsmodus wieder her.Auf dem Eis konnte das Team Bern-Zähringer nicht von diesem Upgrade der Heim-SM profitieren. Die Equipe Brunner verpasste die Medaillen überraschend. Weil letztlich die Weltnummer 3 Yannick Schwaller im Final das aufstrebende Team Glarus mit dem erst 24-jährigen Skip Marco Hösli, das sich in den letzten Monaten in der Weltrangliste bis auf Position neun emporgearbeitet hat, in zwei Spielen besiegte, hatte der Rechtsstreit bei den Männern keine Auswirkung. Ganz anders bei den Frauen. Da musste das Team Aarau mit den mehrfachen Weltmeisterinnen Silvana Tirinzoni und Alina Pätz die Segel sensationell bereits im Halbfinal streichen, anstatt wie von vielen erwartet den fünften Meistertitel in Serie einzufahren. Auf dem ausserordentlich schwach curlenden Eis konnten die Routiniers ihre Stärken im Spiel zu wenig ausspielen. Nach Jahren der Dominanz erwächst der Weltnummer 2 mit der inzwischen 45-jährigen Silvana Tirinzoni in der Schweiz wieder ernsthafte Konkurrenz. Ein Generationen-Duell bahnt sich an. Den Schweizer Meistertitel sicherte sich das Team von Zug mit dem 27-jährigen Skip Corrie Hürlimann. Die Innerschweizerinnen besiegten GC mit der erst 22-jährigen Xenia Schwaller als Skip. Die Zürcherinnen wurden im vergangenen Winter ungeschlagen Junioren-Weltmeister und arbeiteten sich in der Weltrangliste bis auf Platz 7 vor. Noch begleitet die Ausnahmetalente eine gewisse Unkonstanz, was auch die drei Finalspiele von Bern unterstrichen. Auch wenn seine Tochter vom EM-Ticket hätte profitieren können, findet GC-Teamcoach Andreas Schwaller diese Regelung falsch. Übergeordnetes Ziel der kommenden Saison müsse es sein, dass die beiden Schweizer Vertreter bestmöglich vorbereitet an die Olympischen Spiele fahren können. Da gehöre eine EM-Teilnahme diskussionslos dazu. Ein Medaillengewinn an den Winterspielen 2026 ist für den Schweizer Curlingverband zwingend, um weiterhin im höchsten Fördertopf von Swiss Olympic zu verbleiben. Entspannt verfolgte Yannick Schwaller das Finalspiel zwischen seiner Cousine Xenia Schwaller und seiner Schwägerin Corrie Hürlimann. Die Meisterfeier blieb unabhängig vom Ausgang eine Familienangelegenheit. Emotional wurde es für ihn, der sich Ende November mitten in der Saison einer Meniskusoperation unterziehen musste, zuvor im eigenen Halbfinal. Dieses gewann er erst im Zusatzend gegen Oberwallis. Gegnerischer Skip war sein 21-jähriger Bruder Kim Schwaller. «Bis jetzt haben mir diese familiären Aufeinandertreffen nie etwas ausgemacht. Aber diesmal hat es mir weh getan», sagte Yannick Schwaller. Im Gegensatz zu Aarau bei den Frauen, hat die Schweiz bei den Männern den Platz im Olympia-Starterfeld noch nicht auf sicher. Genf muss die WM in Kanada im April mindestens unter den besten acht Nationen abschliessen. Zusätzlich zum sportlichen Druck wird Yannick Schwaller dabei auch vor ein taktisches Problem gestellt.In dieser Saison sorgen neue, härtere Besen für grosse Diskussionen in der Curlingszene. Mit diesen könne man den Stein bis zu zwei Metern verlänger
Curling Schweizer Meisterschaften Olympia Yannick Schwaller Silvana Tirinzoni Neue Besen Familie Rekurs
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Schweizer Curling: Meistertitel, Familie und Besen-StreitDie Schweizer Meisterschaften im Curling zeigen, dass die Jugend nachrückt. Der Titelwert ist umstritten und die Olympia-Quali für die Männer steht noch unsicher. Yannick Schwaller verteidigt seinen Titel, muss aber um die Olympia-Qualifikation zittern, während Silvana Tirinzoni die EM verpasst, aber für Mailand 2026 gesetzt ist.
Weiterlesen »
Timon Biehle kämpft sich an die Schweizer Curling-Spitze heranTimon Biehle, 21 Jahre alt und aus Rorschacherberg, ist ein aufstrebender Curler in der Schweiz. Er hat bereits Erfolge gefeiert, wie die Silbermedaille bei der B-Weltmeisterschaft mit der Nachwuchs-Nati. Biehle spielt in der Elite-Kategorie und will sich mit seinem Team an die Spitze des Schweizer Curlings kämpfen.
Weiterlesen »
Olympia 2024: Auch Schweizer Medaillen-Helden von Ärger betroffenNur wenige Monate nach Olympia 2024 in Paris haben offenbar Dutzende Medaillengewinner ihr gewonnenes Edelmetall retourniert. Auch Schweizer sind betroffen.
Weiterlesen »
Schweizer Mutter spricht über Samenspender Meijer und kritisiert Schweizer SystemEine Schweizerin erzählt von ihrer Entscheidung, ein Kind von Jonathan Jacob Meijer zu bekommen, und kritisiert das schweizerische System. Es wird auch über den Bau von Eigentumswohnungen in Goldach berichtet sowie über die Herausforderungen des Bargeldbeschaffens in Bahnhöfen und die schwierige Phase des HC Thurgau.
Weiterlesen »
Schweizer Freestylerin bricht sich Fuss ++ Bayern ohne Mühe ++ Schweizer beim Davis Cup ohne ChanceResultate, Transfers, News: Mit dem tagesaktuellen Sport-Ticker bleiben Sie über das laufende Geschehen stets informiert. Die neuesten Meldungen aus der Welt des Sports.
Weiterlesen »
Schweizer Skilegende: Schweizer Ski-Dominanz in Saalbach - Österreich hofft auf MedaillenglückDie Schweizer Skifahrerinnen und Skifahrer dominieren den Weltcup und stellen sich als Favoriten auf die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm dar. Österreich hingegen leidet unter einer Formschwäche und hofft auf eine positive Überraschung.
Weiterlesen »