Seit Ylfete Fanaj Sicherheitsdirektorin ist, kam es nur noch einmal zu Ausschreitungen rund um FCL-Spiele. Sie erzählt, wie sie das geschafft hat – und sagt, was die Zukunft noch bringt.
Zwischen Schweizer Fussballliga und Behörden herrscht Eiszeit: Wie verknorzt ist die Lage in Luzern, Frau Fanaj?
Sehr gut. Wir arbeiten in verschiedensten Gremien zusammen, das funktioniert. Die Wege sind kurz; wenn etwas ist, kann ich mich jederzeit melden und erhalte schnell eine Antwort. Auch dieser Austausch hat sich sehr bewährt. Daraus sind bereits mehrere gute Ideen entsprungen: der Sichtschutz beim Bundesplatz, der zwischen dem Fanlokal und der Langensandbrücke aufgebaut ist und die Fans voneinander trennt, oder das Projekt «Cluballianz», das eben die systematische Vor- und Nachbesprechung der Heimspiele umfasst.
Die Ausschreitungen im Mai 2023 mit Verletzten waren so einschneidend gewesen, dass klar war: So kann es nicht weitergehen. Ich habe schnell gemerkt, dass die beteiligten Akteure zusammenarbeiten müssen, um eine Veränderung zu erzielen. Alle tragen in einer Form Verantwortung, haben in den vergangenen Monaten viel Arbeit geleistet und tun es noch immer. Den Erfolg von friedlichen Spielen kann man nicht einer Einzelperson zuschreiben.
Wir kennen unsere unterschiedlichen Ansichten, diskutieren in Austauschgremien aber keine persönlichen Haltungen. Um gut zusammenarbeiten zu können, müssen wir auch nicht überall einer Meinung sein. Zum hängigen Verfahren kann ich keine Stellung nehmen. Generell sind Gummischrot und Wasserwerfer Distanzmittel, welche die Polizei anwendet, um zum eigenen Schutz Abstand zu einer grösseren Menschenmenge in einer bedrohlichen Situation zu schaffen, die sich nicht anders aufhalten lässt. Wirkungsvolle Alternativen dazu dieser Ultima Ratio gibt es nicht.
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