Woke Misogynisten: Die Doppelmoral linker Feminist

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Der Artikel beleuchtet die Doppelmoral von sogenannten «woke Misogynisten», Männern, die sich als Feministen inszenieren, aber im Privaten frauenfeindliches Verhalten zeigen. Der Autor kritisiert, dass diese Männer ihre moralische Überheblichkeit ausnutzen, um unethisches Verhalten zu rechtfertigen, und nennt Beispiele von prominenten Fällen wie Justin Baldoni und Sebastian Hotz.

Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie Als Feminist geehrt: Justin Baldoni wurde Anfang Dezember mit dem Voices-of-Solidarity-Awards ausgezeichnet. Elf Tage später wurde ihm der Preis aberkannt.Schauspieler Justin Baldoni und Satiriker Sebastian Hotz (El Hotzo) gaben sich als Feministen, verhielten sich Frauen gegenüber aber nicht korrekt.

«Woke Misogynisten» rechtfertigen ihr Verhalten mit einem bekannten psychologischen Mechanismus. Elf Tage lang war Justin Baldoni ein preisgekrönter Feminist. Anfang Dezember hatte die Non-Profit-Organisation Vital Voices den Schauspieler mit einem Award ausgezeichnet. Er sei einer jener «bemerkenswerten Männer, die Mut und Mitgefühl zeigten, indem sie sich für Frauen und Mädchen einsetzten», hiess es an der Feier in New York. Ein grösseres Kompliment für einen Mann gibt es in der westlichen Welt derzeit nicht.hat – wegen sexueller Belästigung. Während der Dreharbeiten zum gemeinsamen Film «It Ends with Us» habe er sie unter anderem beim Umziehen überrascht, bei Kussszenen gebissen, ihr ungefragt von seiner Pornosucht und seinem Sexleben erzählt und Nacktheit verlangt, auch wenn diese im Skript nicht vorgesehen war. Kurz darauf aberkannte Vital Voices Baldonis Preis.in den sozialen Medien ein Millionenpublikum erreicht und live ganze Hallen füllt. Er gibt sich dezidiert links, progressiv und vor allem: feministisch. Nachdem Gerüchte laut geworden waren, gestand Hotz öffentlich ein, Frauen belogen, betrogen und manipuliert zu haben. Er habe seine Position und sein Image «ausgenutzt» und «komplett gegensätzlich zu den Werten gehandelt», die er öffentlich vertrete, schrieb El Hotzo in seinem Geständnis. Seither ist auch dieser Feminist verstummt. Sebastian Hotz alias El Hotzo: Ist als Feminist verstummt, seit er zugegeben hat, Frauen belogen, betrogen und manipuliert zu haben.Er und Baldoni reihen sich ein in jene Gruppe Männer, die sich als grosse Frauenfreunde inszenieren, selbst aber toxisch sind. Die Übergriffe anprangern, aber selber ein Nein überhören. Wenn für Gleichstellung demonstriert wird, laufen sie an vorderster Front, aber schneiden ihrer Arbeitskollegin an jeder Sitzung das Wort ab.Manche von ihnen sind sich ihres Verhaltens womöglich gar nicht bewusst, zumindest behaupten sie das, andere aber sehr wohl. Bei Baldoni war es Konzept. Seine ganze Karriere basiert auf seinem feministischen Engagement. Schon 2017 sagte er in einem viel beachteten Auftritt, Männlichkeit müsse neu definiert werden, und es sei an der Zeit, dass Männer begriffen, nicht nur Teil des Problems zu sein. Denn, so Baldoni: «Jungs, wirAuch in «It Ends with Us» geht es um ein feministisches Thema, um Gewalt in der Beziehung. Baldoni hatte die Rechte am Megaseller von Colleen Hoover gekauft, führte Regie und übernahm auch gleich die Hauptrolle. Und stellte sich wohl vor, wie er sich auf der Promo-Tour weltweit als Feminist feiern lassen würde. Es kam anders. Der Feminist entpuppte Sexist, seine Karriere ist wohl vorbei. Der berühmte Religionskritiker Christopher Hitchens sagte einst sinngemäss, wenn ein Eiferer die Homosexualität verdamme, lehne er sich jeweils entspannt zurück – im Wissen darum, dass sich der Eiferer früher oder später als Heuchler entlarve.Nun sind keinesfalls alle Feministen Heuchler. Trotzdem trifft Hitchens einen Punkt. Zahlreiche Studien zeigen, dass sich jene, die öffentlich ihre moralische Überheblichkeit besonders betonen, sich häufiger eher unethisch verhalten. Zum Beispiel grüne Wähler, die überdurchschnittlich oft fliegen – ihr Gewissen haben sie an der Wahlurne ja beruhigt. Der Fachausdruck dafür lautet moralische Lizenzierung: Das eigene widersprüchliche oder verwerfliche Verhalten wird damit gerechtfertigt, dass man zu Genüge bewiesen habe, zu den Guten zu gehören, und es sich deshalb erlauben dürfe. Das kann auch auf Männer zutreffen, die sich als Vorzeigefeministen brüsten. Liess sich als Feminist feiern: Der ehemalige schwedische Polizeichef Göran Lindberg (links) wurde 2010 wegen mehrfacher Vergewaltigung und Misshandlung zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.Zum Beispiel Göran Lindberg. Der ehemalige Polizeichef von Schweden engagierte sich lange vor #MeToo für Gleichberechtigung. Er galt als Pionier, sprach an Vorträgen über sexuelle Belästigung und kämpfte so vehement für Frauenanliegen, dass er den Übernamen «Kapten Klänning» (Käptn Kleid) erhielt. Dann tauchte seine Nummer im Handy eines Mannes auf, der wegen Vergewaltigung eines zur Prostitution gezwungenen Mädchens verhaftet worden war. Es stellte sich heraus, dass Lindberg ein Doppelleben führte und Teil eines Netzwerks war, das Frauen und Mädchen wie eine Ware handelte. 2010 wurde Polizeichef Lindberg wegen mehrfacher Vergewaltigung und Misshandlung teils sehr junger Frauen zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.Die Geschichte von Eliot Spitzer klingt ähnlich. Der demokratische Gouverneur von New York hatte sich als Generalstaatsanwalt dem Kampf gegen Prostitution verschrieben und ging hart dagegen vor – nur um 2008 als Stammkunde eines Escort-Services aufzufliegen. Spitzer musste von seinem Amt zurücktreten. Fünf Jahre nachdem Eliot Spitzer wegen eines Prostitutionsskandals als Gouverneur von New York zurücktreten musste, kandidierte er 2013 erneut für ein politisches Amt. Er blieb chancenlos.Es ist kein Zufall, dass seit geraumer Zeit nicht mehr Konservative über ihre Doppelmoral stolpern, sondern eher Linke. Ihre Politik ist so moralisch, dass der nächste Fehltritt nie weit ist – gerade als Mann. Da gilt einer, der parteiintern gegen eine Kollegin antritt, bereits als Frauenverhinderer. Und hat ein Imageproblem. Wenn sie als Belästiger auffallen, ist die Fallhöhe besonders gross. Der Berliner Grünen-Abgeordnete Stefan Gelbhaar wird momentan von mehreren Frauen beschuldigt, sie sexuell angegangen zu haben. Und der politische Gegner freut sich im laufenden Wahlkampf natürlich, wenn sich wieder einer, der doch angeblich zu den Guten gehört, als Heuchler entpuppt.Die amerikanische Autorin Nona Willis Aronowitz spricht von «woken Misogynisten». Diese schmückten sich mit dem Etikett Feminist, weil es sie attraktiv mache, ja, in linken, urbanen Kreisen gar ihre Chancen auf Sex erhöhe, schreibt Aronowitz. Sie echauffieren sich dann zum Beispiel auf Facebook darüber, dass im «Club» des Schweizer Fernsehens schon wieder keine Frau in der Runde sitze. Gleichzeitig gefällt es ihnen, wenn Rapper aus der Berner Reitschule die Zürcher SVP-Regierungsrätin Natalie Rickli in einem Song übel gewaltpornografisch verunglimpfen. Als Rickli Klage einreichte, sagten sie: Ich ein Frauenfeind? Sicher nicht! In den USA (und nicht nur dort) hatten viele Unterstützer von Kamala Harris kein Problem damit, die Frauen aus dem Trump-Lager als dumm oder hässlich zu bezeichnen. Auch der ehemalige britische Labour-Chef Jeremy Corbyn fand 2018 nichts dabei, Premierministerin Theresa May als «dumme Frau» zu bezeichnen. Sascha Lobo, «Spiegel»-Kolumnist und bekennender Feminist, erklärte 2022 in einer NDR-Sendung der ehemaligen Prostituierten Huschke Mau, was sie am Thema «Sexarbeit» nicht verstehe.Der überzeugte Linke ist bekennender Feminist und «möchte keine Gelegenheit auslassen, das Patriarchat zu bekämpfen (...), das wirkmächtig und gewalttätig in der Gesellschaft wütet», wie er einst sagte. Im April 2022 sass Lobo gemeinsam mit der ehemaligen Prostituierten Huschke Mau in einer Talkshow. Thema: käuflicher Sex. Lobo belehrte Mau – die zehn Jahre lang im Milieu gearbeitet, ein Buch darüber geschrieben hat und für die Kriminalisierung von Freiern kämpft – zunächst über das «Wording». Er spreche wegen der «Stigmatisierung» nicht von Prostitution, sondern von Sexarbeit, ein Begriff, den Mau ablehnt. Dann belehrte er sie auch darüber, was sie alles beim Thema «Sexarbeit» nicht verstanden habe. Auf Neudeutsch: Der Feminist mansplainte. Nach 40 Minuten stand Mau auf und verliess die Sendung. So etwas sei ihr in acht Jahren als Aktivistin nie zuvor passiert, sagte sie später.Interview zu Steuerprivilegie

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