Während Zürich in der Weihnachtszeit von festlichen Märkten und Glühwein gepaart wird, berichten Mitarbeiter:innen des «Wienachtsdorfs» auf dem Sechseläutenplatz von einem erschreckenden Arbeitsklima. Willkür, unterdrückte Kritik und ein Konkurrenzverhältnis unter den Kolleg:innen werden angeprangert.
Weihnachtszeit ist Marktzeit in Zürich : Holzhütten, warme Lichter, besinnliche Stimmung in den Herzen. Von einem Klima der Angst berichten dagegen Mitarbeiter:innen des «Wienachtsdorfs» auf dem Sechseläutenplatz. Sie seien bei der Arbeit Willkür ausgesetzt, was sie zu übermässigem Gehorsam zwinge und in ein Konkurrenzverhältnis zu ihren Kolleg:innen setze, sagen zwei, die sich gegen die Arbeitsbedingungen organisieren wollen.
Zwei weitere Angestellte sowie zwei ehemalige Mitarbeitende bestätigen deren Vorwürfe. Einer von ihnen sagt: «Ich habe noch nie in einem so toxischen Umfeld gearbeitet.» Sie alle wollen anonym bleiben. Betrieben wird das Weihnachtsdorf auf städtischem Grund von der Schöne Bescherung AG. Sie gehört zum Netzwerk des Gastroriesen Miteinander GmbH, die allein in Zürich drei Weihnachtsmärkte verantwortet: neben dem auf dem Sechseläutenplatz auch das «Illuminarium» im Landesmuseum und die «Weihnachtsallee» in der Europaallee. Der Vertrag für den Betrieb auf dem Sechseläutenplatz läuft dieses Jahr aus, im Januar schreibt die Stadt ihn neu aus. Ein grosser Teil der Arbeiter:innen, die die vielen Essens-, Getränke- und Warenstände in der Stadt betreiben, reisen eigens dafür an, etwa aus Südeuropa: Italien, Griechenland, Spanien. Anders als mit Saisonarbeit liesse sich der Weihnachtszauber wohl gar nicht umsetzen. «Im Winter ist hier Chaos», sagt einer von ihnen. «Von überall her reisen Leute nach Zürich, mieten Zimmer, kommen bei Bekannten unter oder schlafen wochenlang in ihren Autos, um auf den Märkten arbeiten zu können.»Viele Saisonniers kommen jedes Jahr wieder. Denn trotz der anfallenden Spesen würde sich die Arbeit für sie lohnen, sagt eine Angestellte, die schon mehrmals auf dem Sechseläutenplatz gearbeitet hat. Jeder Job in der Schweiz sei besser als diejenigen, die sie sonst machen könnt
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