Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steht nach Einschätzung von Volkswirten kurz vor der sechsten Zinserhöhung in Folge.
Wie die Europäischen Zentralbank vergangene Woche dürften die Notenbanker am Donnerstag den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt anheben. 30 von 37 Ökonomen, die sich an einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters beteiligten, gehen von einer Straffung um einen Viertelpunkt auf 2,00 Prozent aus. Die verbleibenden sieben Experten rechnen nicht mit einer Änderung.
«Angesichts des begrenzten Lohnwachstums und des Stillstands der Wirtschaft erscheint das Risiko, dass die Inflation in den kommenden Quartalen wieder deutlich ansteigt, gering...», erklärte Adrian Prettejohn von Capital Economics. «Dies wird die SNB ermutigen, die Zinsen nach September nicht mehr zu erhöhen.»
Fünf aufeinanderfolgende Zinserhöhungen um insgesamt 2,50 Prozentpunkte haben dazu beigetragen, dass die Inflation von ihrem Höchststand von 3,5 Prozent im vergangenen Jahr auf 1,6 Prozent gesunken ist und in den vergangenen drei Monaten innerhalb der Zielvorgabe der Zentralbank von null bis zwei Prozent blieb.
Mit einer Zinserhöhung am Donnerstag dürfte die SNB auch dem Franken weiter unter die Arme greifen. Nachdem die Zentralbank im vergangenen Jahr von ihrer langjährigen Politik zur Schwächung des in Krisenzeiten gesuchten Frankens abwich, hat sie aktiv auf den Märkten interveniert, um die Währung zu stützen und damit die importierte Inflation in Schach zu halten.
Allerdings sind die Devisenreserven der Zentralbank im August den dritten Monat in Folge gesunken, sodass der Spielraum für weitere Stützungsmassnahmen begrenzt ist. «Unserer Meinung nach wird die SNB nicht so direkt wie die EZB signalisieren, dass sie fertig ist, da die Währung sehr sensibel ist», erklärte JP-Morgan-Stratege James Nelligan.
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