Donald Trumps Pläne für den Gaza-Streifen, ihn in eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu verwandeln und die Bevölkerung umzusiedeln, lösen weltweit Empörung und Kritik aus. Politiker und Experten warnen vor den Folgen einer US-Intervention und plädieren für eine friedliche Lösung des Konflikts.
Donald Trump , den Gaza -Streifen in eine „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln zu wollen. Das sorgt sowohl bei der lokalen Bevölkerung als auch international für Empörung. Trump sagte in einem Gespräch mit Israel s Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, dass die USA den vom Krieg zerstörten Gaza -Streifen von nicht explodierter Munition befreien und ihn in ein Mekka für Arbeitsplätze und Tourismus umbauen würden.
Alle knapp zwei Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser, die in der Enklave leben, sollen gemäss Trump in Länder wie Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden. Die Pläne Trumps wurden von vielen internationalen Akteuren und Experten kritisiert. Saudi-Arabien lehnte es ab, Palästinenserinnen und Palästinenser aus dem Gaza-Streifen zu vertreiben. Das chinesische Aussenministerium sprach sich gegen die Zwangsumsiedlung der Bevölkerung aus. Australiens Premierminister Anthony Albanese wollte Trumps Äusserungen zwar nicht direkt kommentieren. Sagte aber, er unterstütze weiterhin eine Zweistaatenlösung, in der beide Parteien „in Frieden und Sicherheit“ leben können. Der demokratische US-Senator Chris Murphy reagierte etwas weniger diplomatisch. Auf X schrieb er: „Er hat völlig den Verstand verloren.“ Eine US-Invasion in Gaza würde zum „Abschlachten“ von Tausenden amerikanischen Soldaten und zu einem „jahrzehntelangen Krieg“ im Nahen Osten führen. Murphy ergänzte: „Das ist ein schlechter, kranker Scherz.“ Der palästinensische Gesandte bei den Vereinten Nationen, Riyad Mansour, sagte in einer Videobotschaft: „Unsere Heimat ist unsere Heimat.“ Das gelte auch, wenn ein Teil davon zerstört sei. Er verwies auf die Rückkehr von 400’000 Palästinenserinnen und Palästinensern in den Norden des Gaza-Streifens trotz der dortigen Zerstörung. Die Bevölkerung wolle Gaza wieder aufbauen, so Mansour, „weil sie dort hingehören und weil sie gerne dort leben“. Auch in seiner eigenen Partei stehen nicht alle hinter Trumps Plan. Der republikanische Senator Lindsey Graham nannte den Vorschlag des Präsidenten „problematisch“. US-Soldaten in die Region zu schicken, würde wohl nicht auf Begeisterung stossen. Aussenminister Marco Rubio lobte den Plan jedoch: „Gaza muss frei von der Hamas sein“, schrieb er auf X. Zufrieden mit Trumps Vorschlag war auch Itamar Ben-Gvir. Der ultrarechte israelische Politiker und Siedler trat erst kürzlich aus Protest gegen den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas aus der Regierungskoalition. „Die einzige Lösung für Gaza ist, die Auswanderung der Bevölkerung zu fördern“, sagte er auf X und ergänzte, an den US-Präsidenten gerichtet: „Donald, das sieht wie der Beginn einer wunderbaren Freundschaft aus.“ Nach seinem Treffen mit dem Republikaner schrieb Israels Ministerpräsident auf X: „Mr. President, meine Damen und Herren, Israel wird den Krieg beenden, indem es den Krieg gewinnt. Israels Sieg wird Amerikas Sieg sein.“ Sie würden den Krieg nicht nur gewinnen, sondern auch gemeinsam Frieden erreichen, so Netanyahu.
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