Die Art, wie über trans Menschen geschrieben wird, hat mich daran gehindert, meine eigene Transidentität zu sehen. Ein persönlicher Bericht.
Ich war 29, als ich zum ersten Mal erkannte, dass ich mich im Geschlecht, in dem ich lebte, nicht zu Hause fühlte. Ich wusste nicht, was ich mit dieser Information anfangen sollte. Würde das Gefühl wieder weggehen? Würde ich einen neuen Umgang mit meinem Geschlecht finden müssen? Was bedeutete das überhaupt: mein Geschlecht? Ich hatte keine Antworten auf diese Fragen, aber ab diesem Moment war ich besessen von der Suche danach.
Manche trans Personen kommen im Lauf ihrer Transition an den Punkt, an dem sie diese nicht mehr fortführen. Wenn sie sich dazu entscheiden, wieder in ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht zu leben, nennt man das eine «Detransition». Das «SRF Investigativ»-Team hat vor kurzem genau solche Personen aufgespürt und porträtiert.
Dass es Personen gibt, die ihre Transition bereuen und unter den Folgen leiden, ist eine Tatsache. Es gibt Schritte, die irreversibel sind und wohlüberlegt sein sollen. Aber man darf aus den Geschichten der Detransition keine voreiligen Schlüsse ziehen, die die medizinische Versorgung aller trans Personen betreffen – etwa indem Beratungs- und Begleitangebote infrage gestellt werden.
Ich habe allen trans Menschen, die vor mir kamen, viel zu verdanken. Nur dank ihren Kämpfen kann ich heute ein relativ komfortables Leben führen – was längst nicht auf alle trans Personen zutrifft und auch daran liegt, dass ich weiss bin und ein sicheres Einkommen habe. Viele vor mir haben einen viel höheren Preis zahlen müssen. Nichts läge mir ferner, als ihnen ihre Erfahrung abzusprechen.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Natürlich gibt es diese Personen. Für viele Menschen beschreibt es sehr gut, was sie erleben. Aber nicht für alle. In meinem Fall war es der Umkehrschluss, der mich verunsicherte: Ist nur trans, wer es schon immer gewusst hat?
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