Lange Briefe an eine verstorbene Person in den Computer tippen, und dies täglich: Eine Linguistin und eine Theologin haben untersucht, wie im digitalen Zeitalter getrauert wird – und Seltsames herausgefunden. (Abo)
Wohin gehen Verstorbene? Für immer mehr Angehörige gehen sie ins digitale Jenseits.begegnet, ist herzzerreissend. Eine Rubrik unter dem Namen «Sternenkinder» ist verstorbenen Kindern gewidmet, etwa einem Mädchen, das am 15. Dezember 2000 im österreichischen Oberpullendorf geboren und am 29. Januar 2007 in Wien gestorben ist.
Die Linguistin Karina Frick und die Theologin Lea Gröbel erforschen im Rahmen des Universitären Forschungsschwerpunkts «Digital Religion», wie sich digitalisierte Trauer manifestiert, wie sie sich sprachlich niederschlägt und welche Vorstellungen von den Toten darin erkennbar werden. Dazu haben sie über 22’000 Gedenkseiten und viele Millionen Tweets ausgewertet.
«Nach 10 Jahren ist der Schmerz noch immer da, liebe Mama!», schreibt etwa eine Tochter, deren Mutter sich das Leben genommen hat. «Ich denke täglich an dich, nein stündlich, rund um die Uhr, du bist präsent, oft sind es die Gedanken an dich, die schönen Dinge, die wir erlebt haben, oft ist es leider dieser schwarze Tag im März 2008.»
Bezeichnend für digitalisierte Trauer sei auch ein Phänomen, das Frick «Meta-Kommunikation über angemessene Formen von Trauer nennt» – also etwa Diskussionen, weshalb die Opfer eines Massakers an einer amerikanischen Highschool viel mehr Anteilnahme erhalten als ermordete Kinder in Syrien, deren Schule bombardiert wurde. Oder ob es angemessen sei, den Kampf gegen eine Krankheit, den eine Angehörige verloren hat, in allen Details öffentlich zu machen.
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