EZB muss umdenken - Hohe Gewinnmargen der Firmen treiben Inflation
Es ist der Klassiker der Geldpolitik: Notenbanken begründen Zinserhöhungen meist mit der Notwendigkeit, eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern. Bei ihrer jüngsten Klausurtagung im finnischen Inari nördlich des Polarkreises könnte die Realität manchem aus der Führungsriege der Europäischen Zentralbank allerdings kalte Schauer über den Rücken gejagt haben.
Die Löhne hinkten der Teuerungsrate dagegen hinterher. Daher hätten Beschäftigte seit 2021 fünf Prozent ihres Lebensstandards eingebüsst. Damit unterscheidet sich die aktuelle Inflationswelle von derjenigen der 1970er Jahre, die meist als Referenz herangezogen wird. Damals trieben hohe Lohnzuwächse die Preise.
Während der Inflationskrise der 1970er Jahre entfielen Daten von Eurostat zufolge fast 70 Prozent der Wirtschaftsleistung auf die Arbeitnehmer und nur gut 20 Prozent auf Gewinne. Heute machten Erstere nur noch 56 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus, während der Anteil der Gewinne auf 30 Prozent gestiegen sei.
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