Zwei Terroranschläge in Magdeburg und New Orleans alarmieren die Welt. Der Schweizer Bundesanwalt Stefan Blättler sieht die Schweiz ebenfalls in einer angespannten Lage. Die Zahl der Terrorismus-Ermittlungen hat sich in zwei Jahren verdoppelt.
In Magdeburg tötet ein Mann fünf Menschen, indem er mit einem Auto über einen Weihnachtsmarkt fuhr. In New Orleans tötet ein Ex-US-Soldat mit seinem Pick-up 14 Menschen. Zwei Terroranschläge haben die Weltöffentlichkeit über die Feiertage aufgeschreckt. Bundesanwalt Stefan Blättler macht im Interview mit der «SonntagsZeitung» klar, dass die Situation auch in der Schweiz angespannt ist. Zurzeit führe seine Behörde 120 Strafverfahren im Zusammenhang mit jihadistischem Terrorismus .
Das sei eine Verdoppelung innert zweier Jahre und damit «ein historischer Höchststand». Angesichts der Situation im Nahen Osten rechne er damit, dass die terroristischen Aktivitäten in der Schweiz noch zunehmen werden. Die Bundesanwaltschaft und die Bundeskriminalpolizei sind laut Blättler im Moment so ausgelastet, dass andere Ermittlungen zu kurz kommen. «Ich habe einzelne Dossiers in der Schublade, die wir nicht sofort bearbeiten können – schlicht, weil das Personal fehlt», sagt Blättler. Dabei gehe es um Fälle mutmasslicher organisierter Kriminalität und Cyberkriminalität. Gerade mit Blick auf organisierte Kriminalität warnt Blättler: «Wir müssen aufpassen, dass wir nicht irgendwann Verhältnisse haben wie in den Vororten in Belgien oder Schweden, wo die Spuren von Bandenkriminalität jetzt deutlich sichtbar geworden sind – mit Schiessereien, Dutzenden Toten und Schutzgelderpressung.
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