Ava, der Hersteller von Armbändern zur Messung der Fruchtbarkeit, wird durch die amerikanische FemTec Health übernommen. Die Medien jubelten, doch es gibt auch eine andere Seite der Medaille.
Lea von Bidder ist Start-up-Gründerin und leitet das Unternehmen Ava, das für eine erfolgreiche Fruchbarkeits-App steht.In der Start-up-Szene hatte es sich schon seit Wochen herumgesprochen, Ende Juli wurde es dann offiziell: Ava, lange Zeit eines der hoffnungsvollsten Schweizer Jungunternehmen, wird zu einem unbekannten Preis übernommen durch die amerikanische FemTec Health.
"Jedes Märchen hat ein Ende. Und jedes erfolgreiche Start-up hat im besten Fall einen erfolgreichen Exit", hiess es an anderer Stelle. Das freilich ist nur die halbe Wahrheit. Die andere, deutlich weniger schöne Hälfte: Ava befand sich seit Jahren in Schwierigkeiten.
Durch die Herausgabe eines Convertible verschaffte man sich zwar etwas Luft zum Atmen, dennoch waren harte Einschnitte unvermeidlich: Ava trennte sich von insgesamt 40 der damals 100 Mitarbeiter. Trotz Sparkurs hätte das Kapital von Ava nur noch bis etwa Ende dieses Jahres ausgereicht. Die neue VR-Präsidentin Barbara Stähelin, seit Herbst im Amt, gleiste daher für diesen April eine neue Finanzierungsrunde auf.
Somit blieb nur noch der Verkauf: Die Kontakte zu FemTec Health, die als stategischer Investor gilt und mit ihrer Grösse bessere Überlebenschancen haben dürfte, waren seit Langem vorhanden. Die Übernahme ist ein Aktientausch, Cash fliesst in dem Deal nicht. Auch wenn ihn die grosse Mehrheit der Investoren angesichts der ausweglosen Lage unterstützte, sind viele nur mässig zufrieden mit dem Exit.
"Die ganze Firma hat sich sicher etwas anderes erhofft", ein anderer. Auf der Erfolgsseite verbucht werden kann die Tatsache, dass der neue Eigentümer den zuletzt noch 50 Angestellten die Weiterbeschäftigung angeboten hat, was aber nicht alle angenommen haben. Auch Lea von Bidder nicht. Sie will, so hört man, jetzt erst mal eine längere Auszeit nehmen und sich danach neuen Start-up-Projekten zuwenden.
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