Claude Eichenberger und Robin Adams, allein mit dem Publikum: Die Uraufführung der Oper von Georg Friedrich Haas ist schonungslos. Und höchst empfehlenswert.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieClaude Eichenberger und Robin Adams, allein mit dem Publikum: Die Uraufführung der Oper von Georg Friedrich Haas ist schonungslos. Und höchst empfehlenswert.Was macht eigentlich eine Oper zu einer Oper? Man würde wohl sagen: wenn auf der Bühne gesungen und gespielt wird, während dazu aus dem Orchestergraben Musik erklingt.
Georg Friedrich Haas und der Librettist Händl Klaus loten die Extreme des Musiktheaters aus. «Liebesgesang» ist quasi ein Destillat einer Oper. Die Besetzung: zwei Personen. Kein Chor, kein Ensemble, keine Statistinnen, keine Tänzer. Kein Orchester. «Er» – Christian, Tierfilmer – zeigt Anzeichen einer Psychose und verschliesst sich vor der Welt. «Sie» – Luz, Architektin – versucht, ihn zurückzuholen, indem sie ihm etwa das Brot mitbringt, das er immer so liebte, oder ihm einen Bildband mit Tierfotos vorlegt, der an seine Leidenschaft des Dokumentarfilms erinnert.
Man möchte ihn an die Hand nehmen, wenn er das mitgebrachte Brot zerreisst, die Stücke am Boden um sich herum zu einem Schneckenhaus anordnet und sich darin zurückzieht. Man möchte weghören, wenn sie schreiend zusammenbricht, während er teilnahmslos zuschaut. Man möchte eingreifen, wenn aus einer körperlichen Annäherung ein Gerangel wird und sie ihn beinahe mit Kabeln stranguliert.
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