Eine 59-Jährige, die auf zweifelhafte Weise Online-Dienste anpreist, ist durch die Schwyzer Staatsanwaltschaft verurteilt worden.
Der Strafbefehl gegen die Zürcherin ist rechtskräftig und wurde von der Beschuldigten akzeptiert. Die Geschäftsfrau steckt als Verwaltungsrätin hinter einer Firma aus Malta. Bei deren Online-Angeboten haben die Konsumentenschützer schon mehrmals die Ohren gespitzt. Auf den Websites sind seit über vier Jahren etwa Rabattcodes im Angebot oder Sexvideos, «optimiert für 4G- und WLAN-Verkehr».
Dabei handelt es sich um klassische Abofallen. Die Angebote sind 72 Stunden lang kostenlos und werden dann stillschweigend in Monats- oder Jahresabonnements umgewandelt. Und die gehen ganz schön ins Geld, bis zu 166 Franken im Jahr. Ohne Widerruf werden die Abos immer wieder verlängert. Abonnentinnen und Abonnenten berichten ausserdem von offensichtlichen Schwierigkeiten, das Abo zu kündigen. Das hartnäckige Inkasso läuft über eine Firma im Kanton Schwyz.Die Verträge werden über SMS abgeschlossen. Und genau hier ortete die Schwyzer Staatsanwaltschaft eine «mehrfache vorsätzliche Übertretung des Bundesgesetzes über den unlauteren Wettbewerb», wie es im Strafbefehl heisst.
Konkret machte sich die Zürcherin eines Verstosses gegen die Preisbekanntgabeverordnung schuldig. Sie muss eine Busse samt Kosten von 6300 Franken bezahlen oder 20 Tage hinter Gitter. Die Zivilforderung eines Abonnenten von 1000 Franken wurde auf den Zivilweg verwiesen. Die zwei im Strafbefehl aufgelisteten Websites sind nach wie vor online, eine dritte Homepage mit weiteren angeblichen Top-Discounts ebenfalls. Die verurteilte Zürcherin ist kein unbeschriebenes Blatt.
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