SRF Themenwoche «KI und wir» - Ihre Fragen zum Thema Künstliche Intelligenz

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Eine Untersuchung der Universität Zürich zeigt, dass über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung KI nutzt und sich wohl dabei fühlt. Doch der israelische Historiker Yuval Noah Harari warnt vor künstlicher Intelligenz. Warum dem so ist? SRF-Wirtschaftsredaktor Andreas Kohli hat ihn zum Interview getroffen.

Passend zum Thema Chat-ProtokollFalls diverse Anwendungen von KI wirklich so vielfältig angewendet werden, wie das momentan propagiert wird, wird das enorme Ressourcen an Rohstoffen und Energie benötigen. Ist das mit den aktuell bekannten Vorkommen an Rohstoffen und dem zunehmenden Bedarf an Energie auch aus anderen Gründen überhaupt realisierbar? Gibt es dazu Daten?

Zudem sollen damit auch Risiken aufgezeigt werden. Denn es ist ja keineswegs so, dass die Technologie automatisch nur positiv genutzt würde. Selbstverständlich werden aber in der Forschung auch Lösungen auf die aktuellen Weltprobleme gesucht. Thilo Stadelmann: KI ist ja «Vorhersage-Technologie»: zunächst ganz allgemein kann KI helfen, wo man auf Basis früherer Daten bessere Prognosen erstellen kann. Das kann zum Beispiel bei der Wettervorhersage oder der Durchdenkung von gesellschaftlichen Szenarien helfen. Konkreter können KI Systeme auch «das wahrscheinlich nächste Wort gegeben einen Kontext von Text» vorhersagen.

Warum hat KI vor allem gleich bei Kreativarbeiten so Einzug gefunden? Sollte man sich nicht auf Administration und andere Tätigkeiten konzentrieren? Tobias Mettler: Guten Morgen! Das versuchen gerade SingularityNET, Ocean Protocol, and Fetch.ai zu realisieren. Ob es sinnvoll ist, wie auch langfristig nachhaltig wird wohl die Zukunft weisen.

Langer Rede kurzer Sinn: Die Systeme lernen aus ganz vielen Daten, und bei den genannten Anwendungsfällen ist das so schwierig, dass zum Training quasi alle Daten verwendet werden müssen, die man im Internet so findet. Da ist natürlich auch Falsches dabei. Hinzu kommt also folgendes: Die Systeme werden immer wieder auf neue Art trainiert, um sie z.B. Ressourcenschonender zu machen. Und natürlich immer besser .

In der Schweiz wird der Bundesrat Ende 2024 entscheiden, welche Regulierungen er im Bereich KI vornehmen möchte. Dabei berücksichtigt er den AI Act der EU sowie die KI-Konvention des Europarates. Es gibt supranationale Initiativen , doch diese wenden sich immer an jene Länder, die sich diesen Initiativen anschliessen. Die Regulierung erfolgt immer in den einzelnen Ländern.

Sarah Genner: Es gibt seit Jahren zahllose Prognosen, die einen massiven Jobverlust durch Automatisierung, Digitalisierung und KI voraussagen. Eine der bekanntesten Studien zum Thema wurde von den Oxford-Forschern Frey/Osborne schon 2013 publiziert und sagte voraus, dass 47% des US-Arbeitsmarktes ein hohes Risiko hätten, wegautomatisiert zu werden.

Grit Wolany: Danke für diese wichtige Anmerkung. Digitale Ethik ist enorm wichtig, gerade bei Entwicklung und Einsatz von KI. Das Thema ist definitiv angekommen. Es gibt mittlerweile doch viele Weiterbildungsangebote und die meisten Schweizer Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Mehr zum Thema finden sie auf https://digitalresponsibility.ch

Thomas Merz: Die Frage, was genau mit den Daten geschieht, ist für die Öffentlichkeit nicht gänzlich geklärt. Grundsätzlich gibt es aber auch die Möglichkeit, Open-Source-Alternativen wie GPT-Neo oder GPT-J auf dem eigenen Rechner zu installieren. Wenn man sehr sorgfältig sämtliche Datenschutzvorkehrungen korrekt trifft, ist es möglich, solche Modelle so zu nutzen, dass keine Daten nach extern gehen.

Nathalie Klauser: Definitiv eine sehr viel diskutierte Frage! Bei der Einführung von ChatGPT wurde ein Entwicklungsmoratorium von gewichtigen Köpfen gefordert – aus unterschiedlichen Gründen. Vordergründig jedoch aus Angst vor einem grossen Missbrauch – wie Sie schreiben, bspw. Cyberangriffe. Bei jeder Entwicklung von Technologie sind das berechtigte Anliegen und Überlegungen, die angestellt werden müssen.

Diese Fortschritte sind das Ergebnis von Jahren intensiver Forschung und der Arbeit vieler Expertinnen und Experten, die immer bessere Modelle entwickelt haben. Tools wie GPT-4 oder spezialisierte Videomodelle zeigen jetzt, was KI leisten kann – und eröffnen spannende neue Möglichkeiten für kreative und technische Anwendungen.

Die Herausforderung ist also keinesfalls neu. Sie ist so alt wie die Menschheit. Mit KI, denke ich, wird es sich aber nochmal zuspitzen: Nehmen wir an, sie bietet nie dagewesene Bequemlichkeit . Wer hat die charakterliche Stärke, zu sagen: Nein, das lasse ich jetzt nicht vom System erledigen, denn dann lerne ich selbst nichts dazu und bleibe hinter meinen Möglichkeiten? Viele, hoffe und denke ich. Aber die Versuchung wird grösser.

Cornelia Diethelm: Ja, es gibt solche KI-Tools, zum Teil ist das bereits integriert in die Aufnahmesoftware, z.B. bei Riverside. So müssten sie kein zusätzliches Tool nutzen. Im Moment funktioniert das aber mehr oder weniger gut, je nach Text und Sprache. Im Internet finden sie viele «kostenlose» KI-Tools. Am besten probieren Sie mehrere Tools aus, um zu sehen, welches für Ihre Bedürfnisse am besten passt.

Sarah Genner: Foto- und Filmfälschungen gibt es, seit es Fotos und Filme gibt. KI wirkt jetzt sowohl als Beschleuniger für Fälschungen, aber gleichzeitig werden auch KI-Tools eingesetzt, um Fälschungen zu entlarven und Fotos und Videos zu verifizieren. Es gibt Diskussionen und Versuche, eine Art technologische Echtheitszertifikate oder Labels für Fotografinnen und Fotografen zu vergeben, die bezeugen, dass sie nur «unverfälschte» Bilder verbreiten.

Ist die Menschheit bald unfähigen selber zu denken und zu entscheiden was gut für uns ist? Liebes grüssli V.R. Dafür braucht es bei jeder KI-System-Einführung den Einbezug der Menschen und auch die Bildung derer, wofür KI-Systeme gedacht sind und wofür nicht. Dabei lernen Menschen verantwortungsvoll damit umzugehen und auch die Entscheidungen nicht Maschinen zu überlassen. Denn die Haftbarkeit liegt immer bei Menschen und nicht bei den Maschinen.

Bei allen faszinierenden Fähigkeiten, die die Systeme so erlangen – sie sind nicht «lebendig». Das scheint erstmal logisch zu klingen, aber die Bedeutung der Aussage geht tiefer: Die Systeme agieren nicht letztlich autonom. Sie «wollen» nichts. Es sind Werkzeuge, eingesetzt von am Ende einem Menschen.

Cornelia Diethelm: Ich bin überzeugt, dass dieses Defizit bei den Gemeinden behoben werden muss, weil sich analog und digital ergänzen. Menschen sind z.B. immer weniger bereit, für Kleinigkeiten auf die Gemeindeverwaltung gehen zu müssen. Ausserdem können digitale Angebote auch die Inklusion und Teilhabe fördern. Hier geht es primär um die Tätigkeit als Gemeinde, was kein privates Unternehmen übernehmen kann.

Hier lohnt sich mindestens ein Bezahlaccount . Wenn die Anforderungen an Datenschutz noch höher sind , lohnt es sich auch, über KI-Systeme von lokalen Anbietern wie etwa SwissGPT nachzudenken: Diese basieren meist auf Open Source Modellen und können sogar Unternehmensintern gehostet werden, so dass keine Daten die eigene Organisation verlassen und auf z.B. US Servern landen.

Anne Scherer: Prima, dass Sie das Thema vertiefen wollen! Die rasante Entwicklung der KI macht kontinuierliches Lernen unverzichtbar. Neben dem Testen von Tools wie ChatGPT, Gemini oder Copilot im eigenen Arbeitsbereich ist es entscheidend, ein grundlegendes Verständnis der Technologie zu entwickeln.1) KI-Grundlagen: Verstehen, wie KI arbeitet – zum Beispiel, wie sie aus Daten lernt oder Entscheidungen trifft – um ihre Grundlagen zu kennen.

Im Selbststudium sind Sie flexibler, können flexibel auf aktuelle Trends eingehen, müssen jedoch diszipliniert Inhalte filtern und auf die Qualität der Quellen achten. Tipp: Kombinieren Sie beide Ansätze. Nutzen Sie Kurse für Grundlagen und ergänzen Sie durch praktisches Selbststudium, etwa mit Projekten oder Open-Source-Tools. So verbinden Sie Theorie und Praxis optimal.

Guten Tag, Mich würden Überlegungen zum Einsatz von KI rund ums Gesundheitswesen interessieren. In etwa folgendes: 1. Welche Potenziale könnte die KI für die Zukunft dem Gesundheitswesen bieten? Zeithorizont in 2 resp. 20 Jahren? 2. Welche Herausforderungen müssen bei der Implementierung von KI im Gesundheitswesen bewältigt werden? 3. Könnte die KI vielleicht dazu beitragen, die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern? 4.

2. Grundsätzlich die gleichen wie anderswo, doch sind die Einsätze höher , daher spielt Robustheit und Interpretierbarkeit eine ungleich höhere Rolle. Viel Feld für weitere angewandte Forschung & Entwicklung. 6. Ich bin kein Anhänger der grossen Jobverlustszenarien, auch, weil diese seit vielen Jahren existieren und mit ihren Prognosen konsistent immer daneben lagen. Ich denke viel mehr, dass nützliche KI-Unterstützung gerade im Gesundheitsbereich den Weg wieder freimachen könnte für den so wichtigen menschlichen Kontakt, für den erstmal eine Reduktion des Stresslevels aller Beteiligter – um, sagen wir: 50%? – notwendig wäre.

Thilo Stadelmann: Vollständigkeit ist bei solchen Fragen schwierig, da sich das Feld schnell entwickelt. Einige Berühmtheit haben jedoch die Open Source Sprachmodelle von Meta gemacht, Llama 3.2 ist das neueste. Diese schneiden in der Chatbot-Arena auch recht gut ab, knapp hinter den grossen kommerziellen Angeboten aber sehr brauchbar gerade für konkrete eigene Anwendungen. Hierzu helfen auch die freigiebigen Lizenzbedingungen, welche auch kommerzielle Nutzung einschliessen.

Wie viel Energie verbraucht eine Anfrage/ ein Prompt an ein KI-Modell? Ich habe gelesen es ist etwa 10 mal soviel wie eine Google Suche. Worauf beruht dieser Wert und was bedeutet er genau? Ich kann es mir nicht gut vorstellen. Und gibt es grosse Unterschiede je nachdem welches Modell ich von welcher Firma nutze und für welche Aufgabe ? Danke für die Antworten!

Cornelia Diethelm: Als mögliche Hürde sehe ich v.a. den «Mindset». Wer gerne handwerklich arbeitet, verbindet KI vielleicht eher mit Büroarbeit oder mit etwas, das für das Handwerk nicht relevant ist oder den menschlichen Kontakt reduziert.

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