Der Dokumentarfilm «Immortals» von Regisseurin Maja Tschumi gewinnt auf den Solothurner Filmtagen den höchsten Preis. Der Film begleitet zwei junge Menschen während und nach den Protesten gegen das Regime im Irak im Herbst 2019. Zudem ging der Publikumspreis an den Dokumentarfilm «Quir».
Solothurner Filmtage zeichneten zwei Dokumentarfilm e aus. Der Dokumentarfilm « Immortals » von Regisseurin Maja Tschumi gewann den höchsten Preis der Solothurner Filmtage , den «Prix de Soleure». Der eindringliche und bildstarke Film begleitet zwei junge Menschen während und nach den Proteste n gegen das Regime im Irak im Herbst 2019. Während der Proteste forderten vor allem junge Demonstrantinnen und Demonstranten Freiheiten sowie wirtschaftliche und soziale Reformen.
Milo, die sich auf der Strasse zur Sicherheit mit kurzen Haaren als Mann ausgibt, wird von ihrer Familie hart bestraft, nachdem sie an den Demonstrationen teilgenommen hat. Ihr Vater sperrt sie ein Jahr lang im Haus ein, verbrennt ihre Bücher und zerstört ihren Reisepass. Doch Milo lässt sich davon nicht einschüchtern. Auch Khalili, der ebenfalls junge Filmemacher, hält mit der Handkamera die «Oktoberrevolution» und ihre blutige Niederschlagung fest. Nachgestellte Szenen wechseln sich in der nichtlinearen Erzählung mit Dokumentaraufnahmen ab. Dabei wird auch die Rolle des Mediums Film reflektiert. «Immortals» sind Bilder einer Stadt und einer träumenden Freiheitsbewegung geglückt, die man im Kino so nicht häufig sieht. Zum zweiten Mal in Folge gewinnt damit in Solothurn ein Dokumentarfilm den höchstdotierten Schweizer Filmpreis (60'000 Franken), der seine politische Narration mit einer besonderen Ästhetik verbindet. Im vergangenen Jahr hatte Lisa Gehring mit «Die Anhörung» den «Prix de Soleure» erhalten. Darin stellte die Regisseurin die Asylverfahren im Staatssekretariat für Migration (SEM) nach, beklemmend und entlarvend. Der mit 20'000 Franken dotierte «Prix du public» geht in diesem Jahr ebenfalls an eine Doku: «Quir» von Nicola Bellucci. Im Zentrum des farbenfrohen Films stehen Massimo und Gino. Seit Jahrzehnten sind die beiden Männer ein ebenso privates wie politisches Paar. Zusammen führen sie das Lederwarengeschäft Quir, einen beliebten Treffpunkt für die queere Szene in der einstigen Mafia-Hochburg Palermo.Den Preis für den besten Kurzfilm gewann «Exit Through The Cuckoo’s Nest» von Nikola Ilić über einen Soldaten wider Willen. Der Preis für den besten Animationsfilm wurde an «Storytelling» verliehen, eine Geschichte über das menschliche Geschichtenerzählen.Bis zum Mittwochabend vermeldeten die Veranstalter der Solothurner Filmtage rund 65'000 Eintritte, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bedeutet
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